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1. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 349

1854 - Münster : Aschendorff
349 noch unvollendet, keiner seiner Thürme ausgebaut, und doch ragt er über alle gothischen Gebäude der Welt hervor und übertrifft sie an innerer Vortrefflichkeit der Kunst. Ihm zunächst an Rang steht das große Münster zu Straßburg; begonnen schon 1015 ist sein berühmter Thurm erst 1276 durch den Meister Erwin von Steinbach in seinem Grundrisse angelegt, und endlich 1439 durch den Meister Johann Hülz von Köln vollendet. Der andere Thurm ist nicht ausgeführt. Unter den großen Werken dieser Zeit treten ferner hervor die herrlichen Kirchen von Freiburg im Breisgau, Ulm, Erfurt, Marburg, Würz- bürg u. s. w., später die Prachtbauten von Prag und zahl- reiche herrliche Kirchen in den Niederlanden. Neben vielen Domen erhielten sich auch manche gothische Nathhäuser der Städte in ihrer altherkömmlichen Schönheit. 13 Friedrich I. der Hohenstaufe. In der Mitte des schwäbischen Landes erhebt sich der einsame und majestätische Berg des Hohenstaufen, und ver- kündet noch heute die Größe eines ehemaligen Geschlechts. Da, wo jetzt das Auge nur den kahlen Scheitel des him- melanstrebenden Berges erblickt, stand einst das mächtige Stamm- schloß der großen Kaiser, die fast 120 Jahre über alle Gauen Deutschlands und noch weit hinaus über seine Grenzen ge- boten. Da, wo nun die Ziege und der Stier weidet, und in dem weiten Umkreis nur die Pfeife des Hirtenknaben klingt, weilten die ersten Edeln des gewaltigen Reichs, um mit ih- rem kaiserlichen Herrn über die Weltgeschicke zu berathen, und erdröhnte der Boden von dem Fuß der Geharnischten. Der berühmteste dieser hohenstaufischen oder schwäbischen Kaiser war Friedrich I. Er war hochgesinnt, tapfer, von eisernem Willen und trotziger Kraft. Von äußerer schöner Ge- stalt war er freundlich, doch würdevoll, und seine ganze Hal- tung zeigte den Herrscher. Die Geschichte nennt ihn von sei- nem röthlichen Barte Friedrich Barbarossa, d. i. Roth- bart. Er möchte aber wohl der Große heißen; denn er war einer der trefflichsten Herrscher des Mittelalters, und kein Kaiser nach ihm hat das Scepter mit solcher Gewalt ge- führt. Er ließ sich in Pavia zum König der Lombardei und
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