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1. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 376

1854 - Münster : Aschendorff
376 24. Der dreißigjährige Krieg. Der erste große Krieg, welcher des Religionswechsels we- gen geführt wurde, hatte in Holland seinen unseligen Ursprung. Die Holländer nahmen die reformirte Religion an, und sag- ten sich 1579 von ihrem Landesherrn, dem Könige von Spa- nien , förmlich los. Darüber entspann sich ein Krieg, der an 60 Jahre währte, und das Münsterland, sogar das Herzog- thum Westfalen und das Fürstenthum Paderborn oft und hart mitnahm. Auf einem ihrer verheerenden Züge kamen die Hol- länder nach Stromberg, und raubten aus der Mitte der Pro- zession das dortige Kreuz, welches erst in Ostbevern von den sie verfolgenden Spaniern zurückgenommen wurde. So war unser Vaterland oft der Schauplatz des zerstörenden Krieges. Städte, Dörfer und Flecken waren der Plünderung und den Flammen, die Menschen mancherlei Grausamkeiten preisgegeben. Der fürchterlichste aber, der 30jährige Krieg brach 1618 in Böhmen aus. Die Protestanten empörten sich wider den Kaiser, ihren rechtmäßigen König, setzten eine pro- testantische Negierung ein, und wählten das Haupt des pro- testantischen Fürstenbundes, Friedrich V. von der Pfalz, zu ihrem Könige. Dieser Friedrich wurde zwar bald von den ka- J tholischen Fürsten besiegt und abgesetzt, aber nun drang der Krieg ins Innere Deutschlands. Das Kriegsglück blieb dem Kaiser treu, seine tapfern Feldherren schlugen die Feinde, auch den dänischen König, der den Protestanten Hülfe leistete, aus dem Felde. Als aber der siegreiche Kaiser den Protestanten befahl, alle Kirchengüter, unter welchen 2 Erzbisthümer und 12 Bisthümer waren, zurückzugeben, da rafften sie alle Kräfte zusammen. Der Schwedenkönig Gustav Adolph kam mit einem starken Heere, und selbst die Franzosen sandten reiche Hülfe. In den Heeren war allerlei Gesindel, unnütze Menschen, Land- streicher und Räuber. Wer am besten bezahlte und am mei- sten plündern ließ, hatte die meisten Soldaten. Jetzt wurde gegenseitig mit verdoppelter Erbitterung gefochten. Auch unser Westfalen erlitt die blutigsten und grausenvollsten Auftritte. In Paderborn plünderte der Herzog Christian von Braun- schweig, der Tolle genannt, den Dom, nahm den silbernen Sarg des h. Liborius und viele andere Kostbarkeiten, und
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