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1. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 391

1854 - Münster : Aschendorff
391 Mit diesem erhabenen männlichen Rufe eröffnet den heiligen Kampf, bleibet ihm treu in der entscheidenden Stunde, und der Sieg ist euer!" Ein Reitertreffen bei Libertwolkwiz am 14. Oktober zwi- schen den Truppen des Königes von Neapel und einem Theile des Schwarzcnbergschen Heeres war gleichsam das Vorspiel zu dem großen Trauerspiele, welches vier Tage hindurch um und in Leipzig aufgeführt werden sollte. Am 26. begann der Riesenkampf. Mehr als 300,000 Mann Verbündete standen gegen 200,000 Mann Franzosen, und seit 8 Uhr des Mor- gens donnerten über 1000 Kanonen gegen einander, so daß die Erde erbebte, und viele Fenster in Leipzig zersprangen. Der Kampf schwankte unentschieden; Dörfer wurden genommen und verloren. Am blutigsten war der Kampf bei den Höhen von Wachau, wo Napoleon selbst hielt, und bei den vorliegenden Dörfern Güldengossa und Auenhain. Alle Anstrengungen der Verbündeten scheiterten hier an dem Ungestüme der Franzo- sen und Polen. Napoleon selbst sprengte wiederholt mitten im Feuer aufmunternd an die einzelnen Generale heran, und den neuen Marschall, Fürsten Poniatowski, welchen er mit seinen Polen im heftigsten Gedränge fand, spornte er mit dem Zu- rufe: „Vorwärts, König von Polen!" Um 3 Uhr Nach- mittags hatten die Franzosen solche Fortschritte gemacht, daß Napoleon schon Boten mit der Siegesnachricht nach Leipzig schickte und alle Glocken läuten ließ. Wie ein Grabgeläute ertönten sie in die Herzen der bekümmerten Einwohner. Je- doch nahmen die Oesterreicher und Russen bald ihre alte Stel- lung wieder ein, während Blücher bei Mökern bedeutende Vor- theile über den Marschall Marmont gewann und ihn bis Leip- zig drängte. Am 17. (Sonntag) war meist Waffenruhe, und Napoleon ließ durch den österreichischen General Mervelt, wel- cher am Tage zuvor gefangen genommen war, den Verbün- deten Waffenstillstand anbieten. Dieser aber wurde abgeschla- gen, und am 18. des Morgens früh erneuerte sich der schreck- liche Kampf. Inzwischen war auch der Kronprinz von Schwe- den mit der Nordarmee, und Benningsen mit der Reserve zu den Verbündeten gestoßen. Die Blüthe der streitbarsten europäischen Völker war auf dem Kampfplatze; alle wettei-
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