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1. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 392

1854 - Münster : Aschendorff
392 feiten mit einander an Tapferkeit. Während der Schlacht gin- gen die Sachsen zu den Verbündeten über. Napoleon mit all' seiner Kunst und Kühnheit erlag endlich der Begeisterung und der Uebermacht seiner Feinde. Der Abend des ewig denkwür- digen 18. Oktobers begrüßte die Verbündeten als Sieger. Na- poleon eilte nach Leipzig und ordnete während der Nacht den Rückzug seines geschlagenen Heeres. Die Flammen von zehn Dörfern beleuchteten schauerlich das Leichenfeld, auf welchem der Tod eine so grausenvolle Ernte gehalten hatte. Am 19. früh kam zum Sturme auf Leipzig von drei Seiten. Al- les lag hier schon seit Tagen voll von Verwundeten und Tod- ten. Man hatte Schleusen öffnen müssen, um das Blut ab- laufen zu lassen. Maedonald und Poniatowski sollten die Stadt bis auf den letzten Augenblick vertheidigen und dann die Nach- hut des Rückzuges decken. Nach 10 Uhr verließ Napoleon selbst die Stadt, und bald nachher flog die unterminirte und mit Pulver gefüllte steinerne Brücke über die Elster in die Lust. Da erneuerte sich der Tag von der Beresina. Es war kein Aus- weg mehr; viele ertranken beim Durchsetzen durch die Elster, unter ihnen der Fürst Poniatowski; fast alle übrigen waren abgeschnitten und gefangen. An 80,000 Mann betrug der Ver- lust Napoleon's in der schrecklichen viertägigen Völkerschlacht; gegen 50,000 hatten die Verbündeten eingebüßt. Mit den Trümmern seines Heeres eilte Napoleon, vom Feinde unablässig gedrängt, dem Rheine zu. Unterdessen hatte sich schnell ein baierisch- österreichisches Heer unter dem Mar- schall Wrede bei Hanau in seinem Rücken aufgestellt, um dem Geschlagenen die Rückkehr nach Frankreich völlig abzuschnei- den. Aber mit Löwengrimm und Löwenstärke warf sich Na- poleon auf die Feinde, zerschmetterte in einem dreitägigen wü- thenden Kampfe, am 29., 30. und 31. Oktober, ihre Ge- walthaufen und bahnte sich stolz und siegreich seinen blutigen Weg. Dann ging er über den Rhein und betrat den deut- schen Boden nicht wieder. Die nächste Folge der Leipziger Schlacht war die völlige Auflösung des Rheinbundes und der Beitritt der deutschen Fürsten zum Bunde gegen Frankreich. Das Königreich West- falen verschwand mit seinem Könige; der preußische General
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