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1. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 401

1854 - Münster : Aschendorff
401 schlug uns tiefere Wunden, als selbst der Krieg; denn das Mark des Landes wurde vom Feinde ausgesogen, die Hauptfestungen blieben vom Feinde besetzt, der Ackerbau und der Kunstfleiß unserer Städte wurden gelähmt, der Handel gehemmt. Ge- hen wir unter, wir gehen mit Ehren unter; doch wir ver- trauen auf Gott und unsere gerechte Sache!" Diese könig- lichen Worte bilden einen Wendepunkt in der Geschichte; mit dem Aufrufe begann eine bessere Zeit für Preußen und Deutschland. König Friedrich Wilhelm war ein Fürst, der aufrichtig das Gute wollte, und während der langen Friedenszeit sehr Vieles zum Wohle des Landes gethan hat, was jedoch hier nur in gedrängter Uebersicht aufgezählt werden kann. Zu den Wohlthaten, die Preußen ihm verdankt, gehören: große Be- günstigung des Handels, der Wissenschaft und Kunst, väter- liche Sorge für höhere und niedere Bildungsanftalten, die auf einer solchen Stufe stehen, daß sie noch lange ein Vor- bild für die gebildetsten Völker Europas bleiben wer- den ; weise Ordnung und Sparsamkeit bei der Verwaltung der Finanzen; vorzügliche Ausbildung des Militär-Systems; Vor- bereitung zu einer allgemeinen, zeitgemäßen Rechtspflege; mu- sterhafte Einrichtung des Postwescns; Anlagen vortrefflicher Kunststraßen, so daß nach allen Richtungen des Reiches hin herrliche Wege führen. Vor Allem aber verdient rühmliche Erwähnung eine der wichtigsten Schöpfungen der neuern Zeit: der durch ihn hervorgerufene, jetzt fast ganz Deutschland um- fassende Zollverband. Viele Millionen verwendete der König zu öffentlichen Bauten und milden Zwecken; selbst aus seinem Privatvermögen gab er zur Unterstützung dürftiger oder be- schädigter Gemeinden sehr bedeutende Summen her. Sein nur 4>em Wohle des Landes gewidmetes Leben be- schloß am 7. Juni 1840 ein sanfter Tod. Am 31. Mai wurde zu Berlin der Grundstein zu dem Denkmal Friedrichs des Großen gelegt. Der König war durch Unwohlsein ver- hindert , an der Feierlichkeit Theil zu nehmen, sah aber vom Fenster seines Schlosses zu. Einige Tage nachher verbrei- tete sich die Kunde von seiner ernstlichen Erkrankung. Nun versammelte er seine Kinder und Enkel um sich, und gab dem Sohne des Prinzen von Preußen, seinem Enkel Fried-
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