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1. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 484

1854 - Münster : Aschendorff
484 Christus, der Herr, daselbst lebte und sein großes Erlösungs- werk vollbrachte. Christliche Pilger von allen Nationen wall- fahrteten zu allen Zeiten und wallfahrten auch jetzt noch nach diesem Lande, um die Stätten zu besuchen, die durch die letz- ten Leiden des Herrn jedem Christen so heilig und ehrwürdig geworden sind, um am Grabe des Erlösers zu beten und Buße zu thun. Es ist ein kleiner Strich Landes in Asien, wo Gott so Gro- ßes für den Menschen gethan hat; das heilige Land beträgt in seiner größten Ausdehnung von Norden nach Süden nicht viel über 30, von Osten nach Westen nicht über 20 Meilen, ist un- gefährhalb so groß, wie die Schweiz. Da es zwischen dem 30. und 34. Grade der nördlichen Breite, also nicht weit von der heißen Erdzone liegt, so ist das Klima an sich sehr heiß, die Hitze wird aber noch vermehrt durch die natürliche Beschaffen- heit des Landes. Nur an einer Seite ist es vom Meere, dem mittelländischen, begrenzt; an den andern Seiten bilden die Länder Syrien und Arabien seine Grenzen. Im Norden, wo es an Syrien stößt, erhebt sich ein 10,000 Fuß hoher Ge- birgsrücken, den man mit ewigem Schnee auf seinem Scheitel auf 20 Meilen weit sehen kann. Dieses Gebirge heißt der Li- banon. Morgenländische Dichter sagen von ihm, er trage den Winter auf seinem Haupte, den Frühling auf seinen Schultern, in seinem Schooße den Herbst, der Sommer aber schlummere zu seinen Füßen am Mittelmeere. Auf diesem Gebirge stand der berühmte Cedernwald, von dem die h. Schrift so oft spricht, dessen Bäume Salomo zu dem Baue des Tempels benutzte. Es sind nur noch wenige Bäume in dem einst so herrlichen Walde vorhanden, aber diese erheben ihre Wipfel mächtig em- por, einige beschatten einen Umkreis von mehr als 100 Fuß, und haben bis an die 40 Fuß im Umfange. Auch die Steine zu dem Tempel n hm Salomo aus diesem Gebirge. Gleich- laufend mit diesem geht ein zweites Gebirge, das heißt der An- ti lib an on. Sowohl dem Libanon als dem Antilibanon ent- springen Flüsse, die sich nach allen Weltgegenden hin ergießen. Der berühmteste dieser Flüsse entspringt auf dem Antilibanon und durchfließt den größten Theil des h. Landes, bildet einen kleinen, dann einen größer», endlich einen dritten, noch größe- ren See, der, merkwürdiger Weise, nirgendhin Abfluß hat. Die- ser Fluß ist der Jordan, der kleinere See ist der See Me- rom, der größere der See Genesareth und der dritte das todte Meer, das die untergegangenen Städte Sodoma und Gomorrha überfluthet. Es ist ein trauriges Gewässer das todte Meer. Kein frisches Laub umgrünt den öden Strand, kein Wasservogel durchfurcht seine Wellen, und Fische, die der Jordan hineinführt, sterben alsbald. Das Wasser ist salzig und
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