1825 -
Rostock
: Adler
- Autor: Röper, Friedrich Ludwig
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
den Stamm. Ein solcher Baum bedeckt zuweilen
eine Flache von beynahe 200 Quadratruthen. Er
wachst einige tausend Jahre.
billige Palmen erreichen eine Höhe von
180 Fuß, und in den Südländern soll ein Baum,
aus dem Fichtengeschlecht, sogar über 200 Fuß
wachsen.
Der Nutzen unsrer Frucht- und Forstbaüme ist all-
gemein bekannt; und die aus warmern Landern lie-
fern uns Citronen, Pomeranzen, Datteln, Cacao,
Cocusnnsse, Mandeln, Caffe und Oliven.
Der Oelbaum ist einer Weide ähnlich, tragt
Früchte, die wie kleine Kirschen aussehen, aus denen
das Baumöl gepreßt wird, welches man in den heißen
Landern statt der Butter gebraucht. /
Der Brotbaum wachst in Ostindien und Austra-
lien von der Größe einer mittelmäßigen Eiche, und
tra^t 20 —Zopfüudige Früchte, die zerschnitten und
geröstet wie Weitzenbrot schmecken. ^
Die edelsten unter allen Fruchtbaumen sind aber
doch die Palmen. Die Früchte der Cocusnußpalme
sind so groß wie ein Kürbiß, darin eine sehr köstliche
Milch, und eine lieblich schmeckende Nuß von der
Größe eines Ganseeies ist. Auch der Sago ist das
Mark einer eigenen Palmenart. Die Königin der
Palmen, die Dattelpalme, tragt die herrlichen
Datteln in solcher Menge, daß einige Baume hin-
reichen eine ganze Familie das Jahr hindurch zu er-
nähren. Aus ihren Blattern machen die Araber
Körbe, gebrauchen sie auch als Schreibtafeln, und
aus den Blüthenkolben dieser Palmen fließt ein süßer
Saft, der einen äußerst köstlichen Wein giebt.
Unter den vielen Arten von Baumen erwähnen
wir hier nur noch der Cedern von Libanon,
wovon auch in der Bibel die Rede ist, und des
China-Baumes. Die erstern haben viel Aehn-
lichkeit mit den Lerchenbaumen, und sind ihres köst-
li-