1825 -
Rostock
: Adler
- Autor: Röper, Friedrich Ludwig
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
Senegal durchstreift, und gewöhnlich z bis 5 Lage
anhält, aber schon in einigen Stunden alle Gewächse
und Pflanzen versengt, bei den Menschen und Thie-
ren, dìe sich ihm aussetzen, alle Feuchtigkeiten der
Augen, der Nase und des Mundes gänzlich aus-
trocknet und sie erstickt.
b) der Ch am sin in Aegypten, der aus den
heißen südlichen Sandwüsten kommend, um diefrüh-
lingsnachtgleiche 2 bis g Tage hinter einander wehet,
und einen glühend heißen Sandsianb mit sich führet.
Die Landeinwohner suchen sich in Kellern und Gru-
den vor ihm zu schützen, und Reisende dadurch, daß
sie Mund und Nase mit einem nassen Tuche bedecken.
Die Kamcele stecken ihre Nase in den Sand, die
übrigen Thiere siiehen in Höhlen und Klüfte. Der
gefährlichste von allen aber ist
<-) der Sam um oder Sami e l in Arabien,
Persien und Syrien. Er führt einen Schwefelgeruch
mit sich, ist brennend heiß, mit Zischen und Knistern
verbunden, und todter Menschen und Thiere, die
ihn einathmen, augenblicklich. Reisende können
seinen tödtlichen Wirkungen nur dadurch entgehen,
daß sie ihr Gesicht in nasse Tücher einhüllen, oder
sich mit dem Gesichte zur Erde niederwerfen, so wie
auch die Thiere sich dadurch vor ihm zu retten suchen,
daß sie ihren Kopf dicht an die Erde halten, weil er
dann über sie hin gehet. Glücklicher Weise verkün-
diget er seine Ankunft vorher durch eine feurige Rothe
a:n Himmel, so wie durch ein Zischen und Prasseln,
womit er sich erhebt.
6) der Si rocco in Sicilicn und Italien — in
Spanien Solan 0 genannt — welcher in den heißen
Sommermonaten oft einige Tage, aber auch wohl
einmal einige Wochen anhält, ist nichts,^ als der
durch seinen Uebergang über das mittlandischc Meer
abgekühlte Chamsin, aber doch immer noch stark ge-
nug, um Menschen und Thiere aufs äusserste zu er-
schlas-