1825 -
Rostock
: Adler
- Autor: Röper, Friedrich Ludwig
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- heißen Untiefen, Sandbanke, oder, wenn sie
i felsicht sind, Klippen; solche Klippen, oder schroffe
Felsen an den Küsten, heißen Scheeren. Wandel-
bare Sandbanke an den Küsten, die das Land vom
Meere trennen, nennt man Dünen; und eine Reihe
von Sandbanken, oder Felsen, die sich vor den Kü-
sten hinziehen, heißen in der Schiffersprache ein
Riff. Strand nennt man überhaupt das Meer-
ufer, im engern Sinne aber denjenigen Theil des
Meerufers, der abwechselnd, bei der Flut mit Wasser
bedeckt, und bei der Ebbe trocken ist.
Das Meerwasser ist salzig und bitter,
und deshalb nicht trinkbar; von Farbe ist es mehren-
theils grünlich, in einigen Gegenden ist es von
- der Farbe des Bodens, oder der darin befindlichen
Gewächse und Seethiere, schwärzlich, oder
röthlich. Zuweilen leuchtet es des Nachts,
welches von leuchtenden Jnsecten, von faulenden auf
der Oberflache schwimmenden Körpern, und auch
wohl von einem elektrischen Lichte herrührt.
Zwischen den Wendekreisen geht im Weltmeere,
ein beständiger Strom, von Osten nach Westen, wel-
cher durch die entgegengesetzte Umdrehung der Erde
um ihre Are verursacht wird, und woran auch wohl
der Mond seinen Antheil hat.
Eine merkwürdige Bewegung des Weltmeeres, in
den mchrsten Gegenden, ist die Ebbe und Flut,
da das Wasser des Meeres in 24 Stunden und
49 Minuten 2mal steigt und fallt, und daher, in
der genannten Zeit, sich 2mal gegen die Küsten er-
hebt, und 2mal wieder von ihnen entfernt. Flut
nennt man die Bewegung des steigenden, und Ebbe
die des fallenden Meeres. Diese Bewegung kommt
von der anziehenden Kraft des Mondes, und trifft
daher immer genau mit der Zeit überein, wenn der
Mond über eine Meeresgegend weggegangen ist.
Die höchste Flut, Springflut, erfolgt, wenn der
L Mond