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1. Für die dritte Bildungsstufe - S. 16

1855 - Hamburg : Kittler
\ 1 viel, ein Morgen mit Hopfen bepflanzt sogar 6 bis 7 Mill. Pfund. Diese Berech- nungen wurden nach Versuchen in England angestellt, wo wahrend der 4 Sommer- monate aber nur 1,600,000 Pfund Regen auf den Morgen Landes fallt, welcher aber theils verdunstet, theils durch Quellen, Flüsse rc. dem Meere zugeführt wird, so daß höchstens die Hälfte den Pflanzen zu Gute kommt. Woher bekommen sie die übrigen Wasserdünste? Dieses geschieht durch die Eigenschaft der meisten den Boden bildenden Bestandtheile: die Wasserdünste der Luft einzusaugen, und diese Eigenschaft bat vorzüglich der aus der allmaligen Verwesung der organischen Substanzen entstan- dene Humus, welcher, außer dem Ammoniakgas, die Kohlensäure der Luft zu entziehen und zu sammeln weiß; ihm entziehen die Pflanzen dieses mit Ammoniak und Koh- lensäure erfüllte Wasser, und er ersetzt den Verlust wieder aus der Atmosphäre. Aber trotz des Humusgehaltes findet eine große Verschiedenheit der Vegetation statt, eine und dieselbe Pflanze gedeiht auf einem Boden üppig, auf anderen fast gar nicht. Warum überspringt z. B. die Grasnelke der Düne bei Helgoland die Granite, Thonschiefer des Harzes, den Porphyr und Muschelkalk Thüringens, und erscheint in der Sandebene Nürnbergs, jenseit des Mains? Aus der chemischen Untersu- chung der Asche ergiebt sich, daß sie sämmtlich Kalk oder Kieselerde, Soda und Pottasche, Kochsalz, Knochenerde (eine Verbindung von kohlensaurem und phosphor- saurem Kalk), Gyps u.s.w. enthält, und dieselben Pflanzen haben von diesen Bestandthei- len eine gleiche Menge in ihrer Asche. Fragen wir, weshalb gedeiht eine Pflanze, z. B. der Weizen, in dem humusreichsten Boden, in reiner Baumerde, nicht? so ist die Ant- wort: weil er einen Stoff, die Kieselerde, enthält, ohne den er nicht bestehen kann und den er nicht in der Baumerde findet. Die Erscheinung, daß gewisse Pflanzen ganz gesetzmäßig gewisse unorganische Mineralbestandtheile aus dem Boden aufnehmen, muß zu der Ansicht führen, daß diese Stoffe eben so wesentlich für das Bestehen, folglich für die Ernährung der Pflanze sind, als jene Elemente, aus denen dieselbe ihre organischen Bildungen zusammensetzt. Der ganze Reichthum, die große Mannig- faltigkeit der Vegetation, ihre große Verschiedenheit, sowohl wenn wir die Längen- und Breiten-Zonen, als wenn wir die wilde Natur mit den Culturlanden vergleichen, ist also abhängig von der Verschiedenheit der unorganischen Bestandtheile, welche die Pflanze aus dem Boden aufnimmt. M. I. Schleiden. 5. Die Erdwärme und ihre Wirkungen gegen die Oberfläche der Erde: Erdbeben, Vulkane rc. Die innere, mit der Tiefe zunehmende Wärme unseres Planeten und die Re- action dieses Innern gegen die Oberfläche hängt auf der einen Seite mit der Er- regung elektromagnetischer Strömungen und dem Lichtprozeß der Erde (einer Folge des Ausbruches eines magnetischen Ungewitters) zusammen und offenbart sich auf der andern Seite als eine Hauptguelle geognostischer Phänomene: als Erdbeben, Gas-Ausbrüche, heiße Quellen, Schlamm-Vulkane und Lavaströme aus Eruptions-Kratern; ja die Macht elastischer Kräfte äußert sich auch durch räum- liche Veränderung in dem Niveau der Oberfläche. Große Flächen, mannigfaltig gegliederte Continente werden gehoben oder gesenkt, es scheidet sich das Starre von dem Flüssigen; aber der Ocean selbst, von warmen und kalten Strömungen fluß- artig durchschnitten, gerinnt an beiden Polen und wandelt das Wasser in dichte Felse'nmaffen um, bald geschichtet und feststehend, bald in bewegliche Bänke zer- trümmert. Die Grenzen von Meer und Land, von Flüssigem und Starrem wur- den mannigfach und oft verändert. Es oscillirten die Ebenen aufwärts und ab- wärts. Nach der Hebung der Continente traten auf langen Spalten, meist parallel und dann wahrscheinlich zu einerlei Zeitepochen, Gebirgsketten empor; salzige Lachen und große Binnenwasser, die lange von denselben Geschöpfen bewohnt wa-
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