1846 -
Leipzig
: Baumgärtner
- Hrsg.: ,, Reichenbach, Anton Benedict
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
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ni.
Die Oberfläche der Erde.
ist mit dieser jedoch nicht zu verwechseln, denn sie wird aus Alkohol und Säuren be-
reitet.
36) Nachdem wir das Wasser der Erdoberfläche betrachtet haben, gehen wir zu dem
festen Lande über. Das feste Land besteht ans einer ununterbrochenen Abwechselung
von Höhen und Tiefen. Doch beträgt die höchste Erhebung nicht mehr als 46,400 Fuß,
also den 1427. Theil des ganzen Erddurchmessers; erscheinen daher diese Höhen und Tiefen
dem Auge auch noch so bedeutend, so sind sie doch in Betreff der Größe der Erde von so
geringer Bedeutung, daß sie im Allgemeinen der Kugelgestalt nur wenig Eintrag thun.
linier den aus dem Meere sich erhebenden großen Landmassen fallen zwei durch Größe und
Umfang sogleich auf. Sie heißen Festlande oder Kontinente und die eine liegt ans der
östlichen (Amerika), die andere aus der westlichen Halbkugel (Europa, Asien, Afrika).
Außerdem giebt es noch eine Menge mehr oder weniger kleinerer Massen, welche ebenfalls
von Wasser umgeben werden. Diese haben den Namen Inseln oder Eilande erhalten.
Die größte von ihnen, Neuholland, hat man nicht selten wegen ihrer Größe sogar zu dem
Kontinente gezählt. Den dem Meere zunächst liegenden Rand des Landes nennt man eine
Küste, sobald er hoch, Strand, wenn er niedrig ist; Gestade endlich, wenn er sich
lang hinstreckt. Ein Stück Land, das mit dem Festlande nur auf einer Seite zusammen-
hängt, übrigens aber vom Meere umgeben ist, wird eine Halbinsel, und ist es dabei
flach und schmal, eine Landzunge genannt. Eine schmale Erdstrecke, welche zwei Stücke
Land verbindet, heißt Land- oder Erd enge (Isthmus) und die äußerste Spitze eines
Landes oder einer Insel, welche ins Meer hinaustritt, bildet ein Cap oder Vorgebirge,
ist sie jedoch flach und wenig bedeutend, eine Landspitze. Alles sich aus dem Meere
erhebende Land ist entweder Hoch- oder Tiefland. Das erstere erhebt sich bedeutend
über die Meeresfläche und besteht aus einzelnen Bergen, Berggruppcn und Ketten oder
Hochebenen; das Tiefland dagegen liegt entweder tiefer als das Meer oder erhebt sich nur
wenig über dasselbe. Am höchsten erheben sich die Berge, welche Gebirge bilden und
deren höchste Spitzen (Gipfel) oft mit Schnee bedeckt sind. Wir unterscheiden an einem
Berge den unteren Theil oder Fuß, den mittleren oder Hang und den oberen, der sehr
verschiedene Namen erhalten hat. Ist der oberste Theil nämlich spitzig, so nennt man ihn
Gipfel, Spitze, Horn oder Nadel, ist er eben, so heißt er Platte, ist er rund,
so wird er Krone, Koppe oder Kuppe genannt, und ist er endlich lang und dabei
schmal, so nennt man ihn Forst, First, Kamm oder Rücken. Eine ganz kleine Er-
höhung, welche etwa gegen 50 Fuß hoch ist, wird eine Anhöhe genannt; ist sie bis gegen
1000 Fuß über ihre Umgebung erhaben und auch von allen Seiten frei, so heißt sie
Hügel; die Erhöhung aber, welche den Hügel mehr oder weniger an Höhe übertrifft, c
nennt man einen Berg. Besteht eine Erhöhung vorzüglich aus Steinmassen, so nennt
man sie Fels, und ist sie aus den Anhäufungen von Eismaffen, die sich auch in den