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1. Das illustrirte Lesebuch für Schule und Haus - S. 63

1846 - Leipzig : Baumgärtner
in. Die Oberfläche der Erde. 63 wärmeren Jahreszeiten erhalten, gebildet, so heißt fle Gletscher. Zuweilen liegen um und zwischen letzteren oder noch tiefer mehr oder weniger ebene, gleichfalls von Schnee und Eis gebildete Thäler, welche man dann Eisfelder nennt. Sie erheben sich all- mälig. Außerdem haben wir noch die kleinen, vom Wasser zwischen Felsenwänden entstan- denen engen Vertiefungen zu unterscheiden, welche, wenn sie unten scharf zusammenlaufen, Felsenklüfte heißen, wenn sie beträchtlich lang und breit: Senkungen und wenn sie tief sind und aus Erd-, Thon- oder Felsenwänden bestehende Seiten haben, Schluchten genannt werden. Abgründe sind Vertiefungen, welche weniger Breite, als Tiefe haben, Gründe dagegen die, von bedeutender Breite und mit ungleicher Steilheit der Ränder. Alle diese hier entwickelten Begriffe werden dem Leser deutlicher werden, wenn wir einzelne Gebirge oder Theile derselben näher betrachten. Wir wählen dazu die Pyrenäen von den europäischen Gebirgen, sowie einzelne Theile aus den Schweizer Alpen und andern europäischen Gebirgen, aus Asien aber das Himelaya-Gebirge. 37) Nächst den Alpen sind die Pyrenäen, jene majestätische Bergkette, welche eine natürliche Grenze zwischen Frankreich und Spanien bildet, das merkwürdigste Gebirge von Europa. Sie liegen ungefähr zwischen dem 16. —21. Grade der Länge und dem 42.— 43.ya Grade der Breite. Ihre Hauptrichtung geht vom mitelländischen Meere bis zum biseayschen Busen, und so rollen also die Wogen des atlantischen Meeres von der Bay von Biscaya gegen ihre nordwestlichen Abdachungen, die über 8 Meilen weit die Küste ans eine höchst malerische Weise umsäumen, und von da aus nehmen die Hügelgruppen eine südwestliche Richtung, im Durchmesser bis zu 25 Meilen zunehmend, und endigen, nachdem sie das ganze Land über mehr als 50 Meilen durchstrichen, an den Ufern des mittelländischen Meeres. Zahllose Gipfel von ungleicher Erhebung bieten uns die Pyrenäen dar; hier und da tragen sie gleichsam auf ihren Schultern umfangsreiche Ebenen und manche Gruppen schließen Seen von großem Umfange und vorzüglicher Schönheit ein. In der Ferne zeigen sie einen Umriß von scharfen Ecken und Zacken, und dabei erscheinen sie mit einer gleichförmigen bläulichen Farbe in verschiedenen dunkeln Nüancen, wodurch sie dem Auge viel näher gerückt werden, als sie wirklich sind. Die Haupthöhen sind die von Canigon, welche sich 8544 Fuß über den Seespiegel erhebt, der 9300 Fuß hohe Pic du Midi, der Pic de los Reyes, der 7620 Fuß hoch ist, der Pic d'ossano von 11,700 Fuß Höhe und der Mont Perdu, welcher der höchste unter allen ist, denn seine Höhe soll 12,000 Fuß und noch darüber betragen. Wie in den Alpen, so sind auch hier die höch- sten Punkte mit ewigem Schnee bedeckt, doch mangeln die zahlreichen und ungeheuren Gletscher, wie man sie in der Schweiz findet. Aus der französischen Seite zeigen die An- höhen in ihren vereinigten Umrissen eine gewissermaßen kreisförmige Anordnung, und zwar so, daß die höchsten Gipfel die Spitze des Bogens bilden, während die kleineren zu beiden Seiten allmälig an Höhe abnehmen, bis sie dem Auge entschwinden. Die Felsen in den höheren Reihen sind im Allgemeinen Granit, Ur- und Flötzkalkstein, und letzterer enthält eine große Menge von versteinerten Conchilien und anderen organischen Ueberreften;
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