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1. Lebensspiegel für Landleute - S. 33

1844 - Darmstadt : Ollweiler
33 Die Protestanten waren thöricht genug, zu meinen, weil die Verbesserung des Kalenders von einem Papste käme, so dürsten sie dieselbe nicht annehmen, und so blieben sie erst um 10 Tage, nach zwei Jahrhunderten aber um 11 zurück; weil sie das Jahr 1700 zu einem Schaltjahr, nach dem Julianischeu Kalender, ge- macht hatten. Dadurch entstanden aber so viele Verwirrungen in Ansehung der Feste, Märkte u. s. w., daß endlich auch die Pro- testanten an ein Vereinigung in dieser Hinsicht dachten, und im Jahr 1700 den gregorianischen Kalender auch annahmen, indem sie nach dem 18. Februar gleich den 1. März zählten, und so eilf Tage wegließen. Doch nahm England erst 1752, Dännemark und Schweden 1753 diese Verbesserung an. Nur Rußland blieb bis jetzt bei dem julianischen Kalender oder dem alten Styl, und ist daher jetzt um 12 Tage zurück, weil man dort das Jahr 1800 zu einem Schaltjahr gemacht hat. Daher liest man in Artikeln aus Rußland gar oft, z. B. den 10. Mai, a. St. (alten Styls), auch schreibt man wohl 1%2 Mai, so daß beide unten zusammen- gesetzt werden. Noch muß ich euch sagen, daß etwa im Jahr 800 Nach Cbri- stus der ruhmvolle Kaiser von Deutschland und Frankreich, Karl der Große, den Monaten verständlichere Namen gab, die aber leider nicht alle beibehalten wurden. Seine zwölf Monate heißen: Wintermonat, Hornung, Lenzmonat, Ostermonat, Wonnemonat, Brachmonat, Heumonat, Aerndtemonat, Herbstmonat, Weinmonat, Windmonat, Christmonat. Schade, daß diese Namen nicht allge- mein wurden! 23. Der Vater gibt Deine Tag' und Stunden flössen, Nicht gemessen, nur genossen, Nicht gezählt nach Schlag und Uhr, Wie ein Bach durch Blumenflur. Aber ernster wird das Leben, Und ich will die Uhr dir geben; Trage sie, wie ich sie trug, Unzerbrochen lang genug! seine Uhr dem Sohne. Daß sie dir mit keinem Schlage Von verlornen Stunden sage! Unersetzlich ist Verlust Des Geschäfts und auch der Lust. Sohn! der Tag hat Stunden viele So zur Arbeit wie zum Spiele; Gib das seine jedem nur, Und du freuest dich der Uhr. 24. Räthsel. Ich weiß ein Paar, siud Mann und Weib, die haben beide einen Leib, sind älter als die Männer und Frauen, die je die Sonne mag beschauen. Das Weib ist schwarz, der Mann ist weiß; sie voller Schlaf, er voller Fleiß; drum können sie sich nie ver- gleichen, kommt eins, so muß das andre weichen. Mehr Helle Augen hat die Frau, als auf dem Hof der stolze Pfau; viel tau- send Lichter man hier findet, viel Fackeln werden angezündet; doch steht sie minder als der Mann, der nur ein Auge brauchen kann. 25. Nacht und Tag. Nacht und Tag stritten mit einander um den Vorzug. Der feurige glänzende Knabe Tag sing an zu streiten. — „Arme, dunkle Mutter," sprach er, „was hast du wie meine Sonne, wie meinen 3
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