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1. Lebensspiegel für Landleute - S. 154

1844 - Darmstadt : Ollweiler
154 Strecke von mehreren tausend Meilen, z. B. im Jahr 1755 von Lissabon bis hinüber nach Amerika verbreitet. Das ließe sich wohl nicht erklären, wenn man das Innere der Erde, von der Ober- fläche hinein als eine ganz solide Masse, ohne alle Höhlungen an- nehmen wollte, leichter aber, wenn man sich in der Tiefe Höhlen denkt, die mit Wasser angefüllt, und unter einander im Zusam- menhange sind, wodurch sich dann die Erschütterung von einer zur andern fortpflanzen muß. Manche solche Höhlen sind auch leer, und so wo-it nach oben gelegen, daß man zuweilen gar hineinstei- gen, und ihr Inwendiges betrachten kann. Da sind nun freilich die Höhlen bei Müggendorf, im Baiern Lande, oder das Nebelloch im Würtemberger Lande, noch lange nicht die größten, denn in Nor- wegen giebt es eine Höhle, die Höhle 51t Friedrichshall, die, wenn man die Zeit berechnet, die es braucht, ehe man einen hineingeworfenen Stein unten auffallen hört, viel tiefer zu sein scheint, als der höchste Berg hoch ist (über 20000 Ellen). Auch noch eine andere Höhle gibt es in jenem Lande, die Dolsteenhöhle genannt, deren eigentliche Tiefe noch kein Mensch erforscht hat, die aber, schon da, wo man in sie hineingedrungen ist, tief unter das Meer, das man dort über sich brausen hört, hin- eingeht, In dem Gebirge Crntro in Estremadura, ist auch eine Höhle, die mit ihren zusammenhängenden Gewölben über 3 Meilen weit fortläuft. In der Tiefe der Erde muß aber auch, wenigstens an man- chen Orten, Feuer oder sonst eine 'Ursache seyn, welche große Wärme um sich her verbreitet. Denn wenn man in manche Berg- schächte in England, die zum Theil unter den Meeresgrund hinab- reichen und auch in einige Bergschächte des sächsischen Erzgebirges hinuntersteigt, findet man da nicht blos die gewöhnliche Wärme, die die Keller im Winter haben, und die nur daher kommt, daß die Kälte der Luft dahin nicht so eindringen kann, sondern eine andere selbstständige Wärme, die immer zunimmt, je tiefer man hinabkommt, und die ihre Ursache tief unter der Erdoberfläche haben muß. Die Erde selbst muß von innen heraus, außer dem was die Sonne thut, Wärme verbreiten können, daher grünet und wächst das Gras in Finnmarken tief unter dem Schnee fort. Die feurigen und geschmolzenen Massen, welche die feuer- speienden Berge auswerfen, müssen auch aus einer sehr großen Tiefe herabkommen, und wahrscheinlich wohl eben daher, wo jene von unten heraufdringende Wärme herkommt. Der berühmte Reisende A. von Humbold hat in einen, gerade damals ganz ruhigen Schlund eines feuerspeienden Berges hinunter gesehen. Da sah er in einer ungeheuren Tiefe, unten in einer weiten Höh- lung, drei unterirdische Bergspitzen, aus denen oben Feuer und Rauch herausdrang. Auch im Aetna flieht man, wenn er ganz ruhig ist, in der Tiefe unten das Feuer beständig aufwallen, die Lavamasse wie ein siedendes Wasser immer heraufkochen, und wie- der niedersinken. Aber der eigentliche Ort, von wo diese geschmol-
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