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1. Lebensspiegel für Landleute - S. 226

1844 - Darmstadt : Ollweiler
226 innig; die Früchte werden größer, saftreicher, gewürziger; die Stämme höher und stärker, statt mit Flechten und Moosen sind sie mit schön blühenden Schmarozerpflanzen bewachsen, von mächtigen Schling- pflanzen umschlungen, die von Baum zu Baum Brücken bilden; die Pflanzen enthalten kräftige, starkwirkende Stoffe, sie liefern die stärksten Gewürze, Nelken, Zimmt, Ingwer, Pfeffer, Muskatnüsse, viele Balsame und Harze, das arabische Gummi, das Federharz oder das Kautschuk, viele Farbestoffe, den Indigo, das Sandelholz, den Fernambuk, den Orlean, den Zucker, die Baumwolle, kräftige Arzneimittel, die China, die Angustura, den Sassafras, die Jpekekuanha. Die Bäume bilden mit ihrem Unterholz oft un- durchdringliche Wildnisse, viele bei uns niedere Pflanzen werden dort baumartig, wie die Farrenkräuter und die Gräser. Ueberhaupt trägt das Pflanzenleben in der heißen Zone das Gepräge der Lebenskraft, der Lebensfülle, der Größe, der Mannichfaltigkeit. Palmen, Bananen, baumartige Farrenkräuter, Caktusarten, Mi- mosen geben den heißen Ländern ein eigenes Gepräge, ^ehr groß ist die Zahl der Pflanzenarten. Nähern wir uns dagegen der kalten Zone, so nimmt die Zahl der Pflanzenarten und somit auch die Mannichfaltigkeit des Pflauzen- lebens ab, die Zahl der gesellig wachsenden Pflanzen und damit das Gepräge der Einförmigkeit zu; die Pflanzen werden kleiner, sind meist ausdauernd, die Bäume werden zwergig, die Sträucher klein, die Stengel sterben meist ab, die Wurzel wird durch die hohe Schneedecke geschützt, unter der das Pflanzenleben lauge schlummert, endlich, wenn diese nicht verschwindet, erstirbt es gänzlich. Statt der hohen Bäume der heißen Zone sind niedrige, meist stengellose Pflanzen, welche schnell ihr kurzes Pflanzenleben durchlaufen; Moose und Flechten sind die letzten Darsteller des Pflanzenlebens. >So vermindert sich auch die Zahl der Pflanzen nach den Polen hin. Das heiße Amerika besitzt ohugefähr \ 5,000, Frankreich 5-6000, Deutschland 4—5000, Schweden 1200, Lapp- land 550, Island 305, Labrador 201, Spitzbergen 30 verschiedene offenblüthige Pflanzeuarten. Doch es verändert sich nicht blos das Pflanzeuleben, wenn du von Norden nach Süden, von Süden nach Norden, sondern auch wenn du von der Tiefe zur Höhe aufsteigest, treten dir ähn- liche Veränderungen in denselben entgegen, wie beim Reisen vom Süden zum Norden, denn die Luftwärme nimmt nach oben zu mit der sich vermindernden Luftdichtigkeit ab Und damit zugleich in den höher liegenden Gegenden die Zahl und Größe, nicht immer aber die Mannichfaltigkeit der Pflanzen. So können wir, wie wir Pflanzen der heißen, der warmen, mittlern und kalten gemäßigten Zone und der kalten oder Polarzone unterscheiden, dieselben auch nach der Höhenverbreitung in Flachland-, Hügel-, Berg-, Alpen-, Hochalpen-, Schneepflanzen abtheilen; die Regionen aber nach dem Anbau von Gewächsen als die'region der Palmen, der baum- artigen Farren, der Chinabäume, der Oelbäume, des Weinstocks,
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