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1. Lebensspiegel für Landleute - S. 231

1844 - Darmstadt : Ollweiler
231 Die Kohl- und übrigen Gemüsekräuter brachten die Griechen nach Rom, von wo sie sich durch ganz Italien verbreiteten und endlich zu uns gekommen sind. Es würde zu weitläufig seyn, die Wanderung aller jetzt kultivirten Pflanzen zu bestimmen. Es mag hinreichend seyn, nur einige derselben angezeigt zu haben. Mit den Getreidearten wurden auch viele Pflanzen zu uns gebracht, die jetzt als einheimisch angesehen werden. Solche sind die Kornblume, die Rahde,,der Hederich, Leindotter u. m. a. Diese Gewächse zeigen sich nur allein zwischen dem Getreide, sie kom- men niemals an wüste liegenden Ländereien, wo kein Acker ge- wesen ist, zum Vorschein. Auf eben die Art sind durch den Anbau des Reißes in Italien viele Pflanzen aus Ostindien einheimisch geworden, die sich nur zwischen dem Reiß zeigen. Der Reiß wird erst seit 1696 in Italien gebaut. Die Europäer haben bei ihren Anpflanzungen in fremden Welttheilen alle unsere Küchenkräuter mit sich genommen. Durch diese sind viele europäische Pflanzen nach Asien, Afrika und Ame- rika gekommen, und haben sich, wenn es das Klima zuließ, weiter verbreitet. ^ 259. Die Pflanzen im großen Haushalt der Natur. Die Pflanzen sind nicht blos um ihrer selbstwillen geschaffen, sondern sie sollen Glieder eines großen Ganzen seyn, sie sind noth- wendige Glieder im großen Haushalte der Natur. Sie bewirken, daß die durch das Athmen der Thiere und Menschen, und durch das Feuer veränderte und dadurch zum Athmen untaugliche Lust, dazu wieder tauglich wird; sie wirken auf die Feuchtigkeit der Lust und des Bodens; 'sie tragen viel zur Bildung von Quellen bei, vermindern den Luft-Wärmegrad, bilden fruchtbare Dungerde oder Humus; sie zersprengen die Felsen, spenden den Thieren Aufent- haltsörter, Wohnungen und Nahrung und dienen auch zur Befriedi- gung der mancherlei Lebensbedürfnisse desmenschen, ja sie erfreuen ihn. Er benutzt ganze Pflanzen und Pflanzentheile als Wurzeln, Stengel, Blätter, Blüthen, Früchte, Samen, Rinden, den Splint, den Basch das Holz, Blumenblätter, Stempel, Fruchtknoten, Knos- pen, Pflanzenfaßerm, das Pflanzenmark; er wendet die in den Pflanzen enthaltenen Stoffe, die Pflanzeusäureu (Citronen), Pflau- zensalze (Pottasche), die Stärke, das Gummi, den Zucker, den Kleber, die fetten und die flüßigen Ocle (Baumöl, Lavendelöl), die Gummiharze (Gummigut), das Kautschuck oder-Federharz, die Farbestoffe an. Er benutzt den Saft der Trauben, der Palmen, der Obstfrüchte, der Beeren zur Bereitung des Weins und Essigs und bereitet dieselben auch aus andern zucker- und stärkemehl- haltigen Pflanzenstoffen durch Einwirkung der Wärme und der Gährung und außerdem noch zur Bereitung geistiger Flüssigkeiten, als Branntwein, Weingeist, Weinbrauutwein, Rum, Arrak. Sie dienen zur Nahrung für Menschen und Vieh, zu ihrem Getränk, sie werden als Arzneimittel angewendet, zur Kleidung,
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