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1. Lebensspiegel für Landleute - S. 270

1844 - Darmstadt : Ollweiler
270 Einrichtung der Natur. Am dürren Abhange eines Felsens wächst ein Baum mit dürren zähen Blättern. Seine dicken, holzigen Wurzeln haben Mühe, in das Gestein einzudringen. Mehrere Monate des Jahrs befeuchtet ihn kein erquickender Regen, die Aeste scheinen darum abgestorben und vertrocknet. Bohrt man den Stamm an, so entfließt ihm eine milde, nährende Milch. Bei Sonnenuntergang gewährt er die meiste. Es kommen alsdann die Bewohner von allen Seiten mit ihren großen Näpfen zu dieser gemeinschaftlichen Kuh und melken sie von allen Seiten. Manche trinken gleich den duftenden Saft aus, andere nehmen ihn mit, um damit ihre Kinder zu erquicken. 809. Der Butterbaum. Unter den Produkten des Pflanzenreichs in Afrika verdient vorzüglich der Butterbaum bemerkt zu werden, der wild wächst und ohne die geringste Pflege gedeiht. Der Baum wird nicht sehr groß und gleicht der Amerikanischen Eiche, und seine Frucht einer Olive. Sie hat einen Kern, der unter einer dünnen, grünen Schale liegt und von einem weißen Mark eingeschlossen wird. Man trocknet den Kern an der Sonne, kocht ihn dann im Wasser aus und gewinnt so die Pflanzenbutter, die sich auf der Oberfläche des Wassers ansetzt und nach dem Erkalten sehr bequem abge- nommen werden kann. Diese Butter hat vor der thierischen Butter große Vorzüge, indem sie nicht nur viel angenehmer schmeckt, und weißer und fester ist, sondern sich auch ein ganzes Jahr laug ohne Salz gut erhält. ^ 310. Der Wachsbaum. Der Wachsbaum wächst auf den Anden in Südamerika, erreicht eine Höhe von 150 Fuß und ist mithin einer der majestätischsten Bäume der Tropenländer. Sein Stamm, der unten etwa einen Durchmesser von 2 Fuß erreicht, ist auf seiner ganzen Länge mit Wachs überzogen, das man abschaben kann. Das Abgeschabte kocht man im Wasser, das Wachs schwimmt oben auf, ohne zu schmelzen, es wird nur weicher und die Unreinigkeiten schlagen sich nieder. Aus dieser Masse, der man häufig, um sie minder zerbrechlich zu machen, etwas Seife beimischt, macht man Lichter. Das auf diese Weise gewonnene Wachs ist gelb; leicht durchsichtig und zerbrechlich, fast wie Harz; es schmilzt in einer Temperatur, die etwas stärker ist, als die des siedenden Wassers. Wenn man es reibt, wird es sehr elektrisch, und verbreitet beim Brennen einen sehr starken Rauch. 311. Der Hemdenbaum. Daß es Gegenden gibt, in denen Brod und Milch und But- ter auf den Bäumen wachsen, verdient unstreitig unsere Aufmerk- samkeit und Bewunderung; eben so sehr aber auch, daß Hemden auf den Bäumen wachsen und sogar Hauben von ihnen geschüttelt
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