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1. Lebensspiegel für Landleute - S. 390

1844 - Darmstadt : Ollweiler
390 befestigt. Hat das Gebäude seine oben angegebene Gestalt und Größe erlangt, so werden die innern Thürmchen, mit Aus nab me der Spitzen, weggenommen. Nur der untere Theil des Gebäudes wird von den dasselbe bewohnenden Termiten eingenommen. Im Innern gibt es zahllose Zimmer von verschiedener Gestalt und Größe, einen Palast für die Königin, große Vorrathshäuser, Bogen und Brücken über die Straßen, Treppen und zahllose unterirdische Wege, wovon manche >2 Zoll im Durchmesser haben. Und die Thierchen, welche diesen wundervollen Ban ausführen, sind kaum V* Zoll lang. Mit Recht setzt ein Beobachter der Termiten eine solche Termitenwohnung weit über die Pyramiden Aegyptens, sobald man nämlich ans die verschiedene Größe der Erbauer beider Monumente Rücksicht nimmt. Vergleichen wir die l2 Fuß hohe Wohnung der Termiten mit der größten Pyramide Aegyptens, die eine Höhe von 448 Fuß hat, so ist die Gröpe des Termiten, die auf's Höchste y4 Zoll beträgt, in der Größe seiner Gebäude zu 12 Fuß gerechnet, 576mal enthalten. Die Bewunderung steigt noch, wenn man bedenkt, daß die Termiten ihre Erdwohnungen innerhalb 3 bis 4 Jahren vollendet haben, die Aegypter hingegen 30 Jahre zur Vollendung ihrer Pyramiden verwendeten. Das Hauptstück des Innern einer Termitenwohnnng, wozu die Gänge führen , besteht in der großen Kammer für die Königin, gleichsam ihrem Palaste. Fast genau in der Achse des Kegels gelegen, ist sie aus glattem, festem Thone, wie ein Gewölbe ge- bildet. Bei jungen Königinnen hält sie nur über einen Zoll im Durchmesser, bei völlig erwachsenen bis auf 3 Zoll. Seitwärts sind mehrere kleine Eingänge, rwnd gebohrte Löcher, jedoch gerade von einer solchen Größe, daß sie nur einen einzigen kleinen Arbeiter durchlassen. Der einmal darin eingekerkerten Königin ist es un- möglich, ihre Zelle zu verlassen. Um diese sind viele Gemächer angelegt, welche von der Dienerschaft der Königin, von den ihr aufwartenden Arbeitern bewohnt werden; diese Kammern stehen durch mehrere Oeffnungeu und Gänge mit einander in Verbindung. Hieran stoßen die Magazine und Erziehungskammern .der jungen Brut. Die Königin schwillt bei ihrer Schwangerschaft zu einer erstaunlichen Stärke an, so daß sie wohl 2000mal dicker wird, als sie vorher war, und legt dann binnen 24 Stunden an 80,000 Eyer. Die Arbeiter nehmen jedes einzelne Ey von ihr, tragen eö in eine Zelle und verpflegen aus den Magazinen sowohl die Königin als ihre zahlreiche Nachkommenschaft mit hinreichender Nahrung. Um aber von einem Gange und den höher liegenden Behältnissen bequemer zu den andern zu kommen, bauen die Arbeiter besondere Brücken und Treppen, die in ihrer Art nicht weniger riesenmäßig als die Gebäude selbst sind. Eine solche Brücke hält V- Zoll Dicke und ist 10 Zoll laug. Wenn man sich den Spaß macht und in eine solche Tcrmuen- wohnung ein Loch hauet, so erscheint plötzlich ein sogenannter
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