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1. Lebensspiegel für Landleute - S. 572

1844 - Darmstadt : Ollweiler
572 wenn er stirbt. Zwar an Sterbenden gewahrt man gewöhnlich eine verstärkte Bewegung des Herzens. Es ist, als ob das Herz wider die zunehmende Krankheit und den hereinbrechenden Tod sich wehren wolle, wobei ihm endlich die Kräfte ausgehen, so daß es brechen und erliegen muß. Dabei aber kann eine Herzens- oder Gemüthsruhe, wie wir vorhin meinten , ja ein freudiges Verlangen der Seele, abzuscheiden, sehr wohl bestehen. Ein frommer Mann, der im Sterben lag und von ungefähr hörte, daß ein Umstehender seufzte: Ach, wie klopft ihm das Herz! sagte darauf: Laßt euch das nicht wundern; so wie ein Läufer, — dem, als er endlich dem Ziele sich nahe sieht, der Athem fast ausgeht, — dennoch seine letzten Kräfte um so mehr anstrengt, damit nur ja Niemand ihm noch zuvor komme, jo läuft und eilet auch jetzt mein Herz; es schlägt entgegen dem vorgesteckten Ziele, dem Kleinod, welches vor- hält die himmlische Berufung Gottes in Christo Jesu (Phil. 3, 14). Gottlob, daß ich mein Ziel bald erreichen, meinem Herrn Jesu bald in die Arme fallen werde! 627. Von der Ernährung und Verdauung. Der menschliche Leib ist, vor dem der Thiere, zu dem Auf- nehmen und Aneignen der verschiedensten Nahrungsmittel geschickt. Der Mensch nimmt Speise und Getränke, aus allen Reichen der Natur. Aus der unorganischen Natur vor Allem das erguickende Wasser, welches zuweilen (z. B. in den heißen Quellen) von mutter- milchähnlichen Nahrungsstoffen durchdrungen ist. Außer dem Wasser begehrt er des Salzes zum täglichen Genusse; ja der Magen des Menschen beweißt seine verdauende Kraft selbst an einigen Erdarten und Steinen. Die Neger von Guinea essen eine gelbliche Erde, die Bewohner von Neu - Calcedonien einen zerreibbaren Speckstein, die Ottomaken in Südamerika eine Art fetter Thonerde und befin- den sich wohl dabei. Im Pflanzenreiche sind es verschiedene Ge- wächse, deren Saft oder Mark, deren zuckerhaltige Blätter oder Früchte, deren Mehl, Leim und Eiweißstoff ihm Speise und Trank reichen. Doch wird auch hier, und zwar noch mehr als bei der Wahl der Nahrungsmittel im Thierreiche, am gesunden Menschen ein vorherrschender Zug zu gewissen Pflanzen bemerkt. Dieser Zug ist cs, welcher, namentlich beim Genusse von thierischer Speise, unter allen Völkern die Wahl auf das Fleisch und die Milch ge- wisser Thiere lenkt, an deren Spitze die wiederkäuenden Säuge- thiere stehen. Es ist nicht ohne tiefe Bedeutung, daß der Mensch, bewogen von einem seiner Natur tief eingepflanzten Hange, seine meisten Speisen sich durch's Feuer, die Getränke aber, durch die dem Feuer nahe verwandte Gährung zum Genusse zubereitet. Er nimmt auf diese Weise die Elemente des Lichtes, der Wärme, der Elektricität, zur besseren Aneignung seiner Nahrungsmittel zu Hülfe, und fügt so gleichsam den gröberen Speisen und Getränken feinere hinzu. Als sollte es sich auch hierdurch (wenn auch nur vorbildlich) an-
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