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1. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 44

1867 - Rostock : Hirsch
44 wodurch es will, zur künftgen neuen Frucht." Der Pöbel ries: „Hinweg mit ihm! Er ist der Christen Vater; Feuer, Feuer her!" Sie trugen Holz zusammen, und mit Wuth ward er ergriffen. „Freunde," sprach er, „hier bedarfs der Bande nicht: wer dieser Flamme mich würdigte, der wird mir Muth verleibn!" Und legte still den Mantel ab und band die Sohlen seiner Füße los und stieg hinauf zum Scheiterhaufen. Plötzlich schlug die Flamm empor, umwehend ringsum ihn gleich einem Segel, das ihn kühlete, gleich einem glänzenden Gewölbe, das den Edelstein in seine Mitte nahm und schöner ihn verklärte; bis ergrimmt ihm eine freche Faust das Herz durchstieß. Die Kraft Gottes in den Schwachen. Im südlichen Frankreich hatte das Wort Gottes eine gute Stätte gefunden xmb hatte Wurzeln geschlagen und viele Frucht gebracht. Zahlreiche Christengemeinden waren über das ganze Land verbreitet und leuchteten mit hellem Lichte in die Nacht des Heiden- thums hinein. Das sahen die Feinde des Kreuzes voller Haß und Neid mit an, und ihr Haß wuchs in demselben Maße, in welchem das Reich Gottes sich ausbreitete. Da sie mit List dem Worte nicht wehren konnten, suchten sie es mit Gewalt zu dämpfen. Wo die Christen sich ans den Straßen sehen ließen, wurden sie beschimpft und verspottet, geschlagen und beraubt, und niemand war da, der sich ihrer angenommen hätte. Viele wurden ergriffen und ohne Ursache in das Gefängniß geworfen. Wurden sie dann vor Gericht gestellt, so fingen die Richter statt jeder Untersuchung sogleich mit Folter und Marter an, um solche Geständnisse herauszupressen, wie sie hören wollten. ' Aber die Christen konnten trotz aller Martern weiter nichts bekennen, als daß sie an Christum glaubten. Nun suchten die Heiden auf andere Weise zu ihrem Zweck zu kommen; sie ergriffen die Diener der Christen und zwangen sie durch furcht- bare Drohungen auszusagen, daß ihre Herren Menschenfleisch äßen und andere greuliche Laster und Bosheit betrieben. Jetzt stieg die Wuth bis zur Raserei. Künstlich ersonnene Qualen wurden ange- wandt , die Christen zum Gestäudniß von Verbrechen zu bringen, die sie begangen hätten. Manche erbebten im Angesicht der schreck-
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