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1. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 46

1867 - Rostock : Hirsch
duldet hätten, als andere, sondern weil die Versuchungen zum Ab- fall bei ihnen stärker waren, als bei hundert andern. Beide waren vor kurzer Zeit verheirathet; beide nährten einen Säugling au ihrer Brust; beide wurden von ihren Verwandten flehentlich gebeten umzukehren; aber beide siegten in allen Kämpfen durch den Glau- den, der die Welt überwindet. Als der Tag des Verhörs herannahte, eilte der Vater der Perpetua zu ihr, fiel vor der Tochter auf die Kniee und flehte: „Erbarme dich deines armen Vaters, erbarme dich meiner grauen Haare imt) gieb mich nicht der Schmach unter den Menschen preis!" Perpetua bejammerte innig den alten Vater und feinen Schmerz; aber sie antwortete voller Ergebung: „Es geschehe mir, was Gott gefällt." Am Tage des Verhörs erschien ihr Vater wieder. Er trug fehl Tochterkind auf den Armen und rief mit Thränen: „Wenn bu dich meiner nicht erbarmen willst, so erbarme dich die- ses deines armen Kindes!" Das war fast zu viel für ein Mut- terherz! Perpetua aber blickte flehend empor zu dem, der der rechte Vater ist über alles, was Kinder heißt, und bekannte sodann mit fester Stimme Christum den Gekreuzigten. Damit war ihr Schicksal entschieden. Beide Frauen wurden verurtheilt, zur Be- lustigung des Volks einer wilden Kuh vorgeworfen zu werden. Dies geschah. In Gegenwart einer rohen Menge wurden sie dem wilden Thiere vorgeworfen und empfingen endlich den Todesstoß durch das Schwert. Viele Jahre lang versannnelten sich die Chri- sten in Karthago am Todestage dieser Märtyrer, den 7. März, an ihrem Grabe und dankten Gott, der die Wuth der Hölle an der Standhaftigkeit schwacher Weiber hatte zu Schanden werden lassen. Kommst du ans Kreuz, tränkt man dich noch mit Galle und Essig. Eines Christen Leidensschule hat vier Klassen. In der ersten lernt er: ich in us s leiden , in der zweiten: ich will leiden, in der dritten: ich kann leiden, in der letzten: ich darf leiden. . Die sieben Schläfer. Es ist jedermann aus dem Kalender bekannt, daß der 27. Juni den „sieben Schläfern" gehört; aber nicht jedermann weiß, was dieser seltsame Name zu bedeuten hat. Merke davon zuvor: in Wirklichkeit haben jene Leute gar nicht gelebt. Es giebt aber eine seine, sinnige Sage von sieben Schläfern, die bereits seit zwölf Jahrhunderten durch die Christenheit geht imb es wohl werth ist,
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