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1. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 55

1867 - Rostock : Hirsch
55 zen wahrnehmen, daß die Sünde den Menschen begleitet in die Wüsten und Einöden hinein und mit ihm geht über Land ltnb Meer. Antonius und «lei* Schuster. Antonius begehrte einst von Gott zu wissen, wie hoch er durch sein heiliges, strenges Leben bei Gott gekommen, und was er ver- dient. Da ward ihm im Traum der Bescheid , er solle in eines Schusters Haus zu Alexandria nahe bei dem Stadtthor gehen; da würde er solches erfahren. Da er nun hinkommt, fragt er den Hausvater, was sein Thun und Leben wäre, dieweil er ein so hei- liger Mann sein solle. Da erzählt ihm der Schuster, was er glaube, und was sein Werk und Thun sei, nämlich, wenn er ausstände, so danke er Gott für alle leiblichen und geistlichen Wohlthaten und sonderlich dafür, dass er seinen Sohn der Welt gegeben und den heiligen Geist in der Gläubigen Herzen sende, sie zu erleuchten und zu heiligen; darnach bitte er auch Gott den Herrn, dass er ihm seine Sünde um seines Sohnes Jesu Christi willen gnädiglich ver- geben und die ganze christliche Gemeinde, auch sein Weib, Kinder und Gesinde schützen und erhalten, ja, dass auch der Sohn Gottes unser Fürbitter bei dem ewigen Vater sein wolle. Wenn er solches gethan, so gebe er sich alsdann in solchem Glauben und Zuversicht zu Gott von wegen des Mittlers zufrieden und ginge darnach fröh- lich an seine Arbeit, zöge auch sein Weib, Kinder und Gesinde, so viel es ihm möglich, zur Gottesfurcht und zu allem Guten. Da sprach Antonius: „Ist das alles ? Führest du denn nicht ein strenger Le- den , denn dieses ?" — „Meinst du denn," sprach der Schuster, „dass dies Leben nicht strenge genug sei , dass ich täglich mit schwerer Arbeit mich, mein Weib, Kind und Gesinde ernähren und vielerlei Kreuz und Noth in meinem Hause, auch viele Beschwerden meiner bürgerlichen Pflicht wegen tragen und leiden muss? alles dies recht zu leiden und durch Glauben, Anrufung Gottes und Ge- duld zu ertragen, meinst du denn, dass dies nicht ein strenges Leben sei?“ — Da ging Antonius von ihm und merkte, dass ihn Gott dadurch ermahnt, dass er hinfort nicht mehr seinen Mönchsstand anderer Leute Leben vorziehen und denken sollte , dass er Gott wohlgefälliger wäre, als sie mit ihrem Thun. Pachomius. Beispiel des Antonius wirkte so gewaltig, daß in kurzer Zeit die ägyptische Wülte mit Einsiedlern bevölkert war. Einige unter ihnen wurden durch die strenge Entbehrung, die sie sich auferlegten, sonderlich berühmt. Um diese sammelten sich dann Jünger, um von ihnen zu lernen und ihr Et
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