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1. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 60

1867 - Rostock : Hirsch
60 die Schriften Augustins und bekannte, daß er nächst der Bibel am meisten aus Augustins Schriften die reine Lehre des Evangeliums kennen gelernt habe. Erkenntniss Gottes und Erkenntniss sein selbst sind die zween Angeln, darin die Thür des Himmels geht. 7. Wie der Gottesdienst immer feierlicher geworden ist. Die ersten Christen hielten, so lange die Juden es duldeten, ihren Got- tesdienst in einer von den Hallen des Tempels, wohin das Volk zum Gebete zu kommen pflegte. In diesen Versnmnilungen ging es sehr einfach her: zu Anfang wurde gesungen und gebetet, dann ein Abschnitt der heiligen Schrift ausgelegt und endlich mit Gesang und Gebet geschlossen. Hieran konnte jeder theilnehmen, der Lust dazu hatte. Am Abend aber kamen die getauften Christen in den Häusern z^ammen und aßen ein gemeinschaftliches Mahl, welches das „Liebesmahl" hieß, weil ein jeder nach seinem Vermögen frei- willig beisteuerte, damit die Armen umsonst theilnehmen konnten. Zum Schlüsse des Liebesmahles wurde das heilige Abendmahl ausgetheilt. Äußerlich hatten sich die Christen von den Juden noch nicht losgesagt: darum feierten sie den Sabbath und alle Feste fort, wie ihre Väter es gethan hatten. Daneben pstegten sie den Sonntag als den Tag der Auferstehung Christi feierlich zu begehen. Im zweiten Jahrhundert war der Sonntag ganz an die Stelle des Sabbaths getreten. Eine große Veränderung ging mit dem Gottesdienste vor, seit die Christen anfingen, sich eigene Kirchen zu bauen. Von da an wurde die Feier des Abendmahls aus den Häusern in die Kirchen verlegt. Aber man hielt die Sitte fest, daß kein Ungetaufter der Feier des heiligen Mahles beiwohnen dürfe. Darum mußten die Katechumenen, das sind die Juden oder Heiden, welche Unterricht in der christlichen Lehre empfingen, aber noch nicht getauft waren, die Kirche verlassen, sobald die Predigt beendigt war. Für die Einrichtung der Kirchen konnten die Christen den Tempel zu Jerusalem nicht als Vorbild nehmen. Der Tempel war der Ort, wo durch das Opfer die Menschen mit Gott versöhnt wurden, also ein Vorbild auf Christum: die Christen aber mußten ein Haus haben, darin sie der Gemein- schaft mit Gott in Christo pflegen konnten. Zu dem Ende bauten sie ihre Kirchen so groß, daß sie zwei Räume enthielten: einen größern Raum, in welchem die Gemeinde zusammenkam, das Wort Gottes zu hören, und einen kleinern Raum, in welchen diejenigen traten, welche das Sakrament genießen wollten. Ersterer, das „Schiff" genannt, lag im Westen, leßterer, der „Chor", im Osten. Wo Schiff und Chor zusammenstießen, stand die Kanzel, in dem Chore, zu dem man einige Stufen hinaufsteigen mußte, der Altar. Der Anfang des Gottesdienstes wurde aus mancherlei Weise, als durch Rufen, Klopfen, Blasen u. s. w. angezeigt. Im sechsten Jahrhundert wurden
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