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1. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 74

1867 - Rostock : Hirsch
74 brachen und plündernd in die Länder der Christen einfielen. Heinrich kehrte 1160 mit einem mächtigen Heere zurück, um blutige Rache zu nehmen. Jetzt begann der letzte mörderische Kampf, der Jahre lang dauerte und mit dem Untergange der Wenden endete. Zuerst führte Niklot, Fürst der Wenden, den Krieg. Cr war ein gewaltiger Streiter und hielt sich tapfer in seiner Burg Werle bei Schwaan, bis er im Kampfe sein Leben verlor. Sein Sohn Pribis lav setzte den Krieg fort und hielt sich noch längere Zeit im östlichen Mecklenburg, dessen Bewohner den Christen am hartnäckigsten widerstanden hatten. Zn der letzten entscheidenden Schlacht mußte auch er unterliegen. Alle Macht der Heiden hatte sich nach Demmin gezogen. Die Macht der Christen sammelte sich um Barchen. Zwischen beiden Orten kam es am 6. Juli 1164 zu einer Schlacht, in welcher die Christen siegten und die Heiden gänzlich geschlagen wurden. Die flüchtigen Wenden zündeten Demmin an und suchten Schutz in Pommern. Hier aber wurden sie ergriffen und scha- renweise als Sklaven nach Polen und Böhmen verkauft. Pribislav selbst fand Aufnahme bei dem Herzoge von Pommerland. In das verödete und entvölkerte Wendenland aber rückten deutsche Kolonisten und nahmen das herrenlose Gut in Besitz. Pribislav. Pribislav war schon lange im Herzen dem Christenthume freundlich gesinnt gewesen und hatte mehr für fein väterliches Erbe, als für das Heidenthum den Krieg geführt. Die Worte eines Mönches, der unter viel Schmach und Trübsal im Wendenlande predigte, hatten einen Stachel in fein Herz gedrückt, den er nicht wieder los werden konnte. Am 29. April 1164 hat er sich in Doberan taufen lassen imb ist sein Leben lang ein treuer Bekenner Christi geblieben. Seilte Hoffnung, das Reich seiner Väter wieder zu gewinnetl, hatte er seit der Schlacht bei Demmin tvohl aufge- geben und sich dariit gefunden, daß er als Flüchtling an einem fremden Hofe sein Sehen zubringen mußte. Unerwartet änderte sich seilt Schicksal weit über die kühltste Hoffnung hinaus. Heinrich der Löwe, non mehreren Seiten mit Krieg bedroht, wünschte int Norden Frieden ztt haben. Er hatte Pribislav als Feind schätzen gelernt imb hoffte, ihn durch ehrenvolle Behandlung sich als Freund zu verbünden. Darum versöhnte er sich mit ihm und gab ihm den größten Theil seines Landes zurück. Pribislav leistete das Versprechen der Treue und hat sein Wort als Mann und Christ gehalten und ist beständig eilt treuer Freund des Her- zogs geblieben. Der christlichen Kirche in seinem Lande hat er sich eifrigst angenomlnen. Jlt Althof (Alt-Doberan) erbaute er eine Kapelle, worin seilte Gemahlin begraben lvnrde, imb gründete nebelt derselben eilt Kloster. Unt dieselbe Zeit gründete Kasimir voll
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