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1. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 178

1867 - Rostock : Hirsch
178 die Sonne davon verfinstert wurde. Am Ufer des Meeres konnten die Leute in der heißen, aschigen Luft kaum Athem holen. Der Wind trieb die Asch- flocken bis zu den Orkneyinseln hin, so daß deren Bewohner nicht wenig er- schraken, als sie schwarzen Schnee vom Himmel fallen sahen. Noch schrecklicher war der Ausbruch eines andern Berges im Jahre 1783. Die Erschütterungen hatten schon längere Zeit mit solcher Heftigkeit sich wiederholt, daß es schien, als solle die Insel in Stücke zerbrochen werden. Quellen versiegten, Teiche und Flüsse trockneten aus, wie das Wasser auf dem Feuer sich verkocht. Plötzlich brach ein entsetzlicher Feuerstrom aus der Seite des Berges hervor und ergoß sich in die Niederung. Die Lava füllte nicht bloß das 400 Fuß tiefe Thal eines großen Flusses aus, sondern trat über die Ufer und überschwemmte die ganze, Gegend, daß Meilen weit alles ein See von geschmolzenem Metall zu sein schien. Über ein volles Jahr dauer- ten die Erschütterungen und schlossen endlich mit einem Erdbeben von furcht- barer Heftigkeit. Mit den Vulkanen stehen wahrscheinlich die heißen Quellen in Verbin- dung, die sich in großer Zahl auf Island finden. Einige von ihnen fließen stets gleichmäßig und ruhig, andere wallen von Zeit zu Zeit wie Spring- brunnen hoch auf. Die bekannteste und größte der letztern Art ist der Geiser. In seinem Trichter brodelt und siedet es ohne Unterlaß. Heiße Dämpfe er- hitzen von unten das Wasser in dem tellerartigen Becken. Das Sieden und Brausen nimmt von Minute zu Minute zu. Endlich macht der Geiser sich Luft unv wirft unter starkem unterirdischem Donner die ganze Wassermasse in einer zehn Fuß dicken Säule wohl an die 120 Fuß und darüber in die Höhe. Dann wird alles ruhig, und man kann ohne Gefahr über das Becken in die trichterförmige Röhre hinabschauen. Allmählich nimmt das Kochen und Brausen wieder zu, bis ein neuer Ausbruch eine Zeit lang Ruhe schasst. Die Isländer stammen von Norwegern ab, die kurz vor dem Jahre 900 aus ihrem Vaterlande zogen und sich hier ansiedelten. Zn ihnen gesellten sich Schweden, Dänen und andere Nordländer und verschmolzen mit den er- steren zu einem Volke. Es war ein Geschlecht von Wagehälsen und Aben- teurern, die das Leben ihrer Väter, Krieg und Seeräuberei, fortsetzten und auf ihren kühnen Zügen bis ins Mittelmeer, selbst bis Konstantinopel vor- drangen und dem griechischen Kaiser um Lohn gegen seine Feinde beistanden. Helden standen auf und feuerten die Jugend zur Nacheiferung an. Dichter sangen in begeisterten Liedern die Sagen der Vorzeit über die Werke der Götter und die Thaten der Menschen. Mit dem Christenthum kam Sinn und Lust für Gelehrsamkeit nach Island. Es war nichts Ungewöhnliches, die Söhne des kalten Nordens fertig lateinisch oder italienisch sprechen zu hören. Allmählich entwöhnte sich das Volk von den Waffen. Heldensinn und Dicht- kunst verfielen. Die Söhne der Helden sind ein schwächliches Geschlecht geworden. 28. Die Lappen. In den traurigsten Gegenden von ganz Europa, dem nördlichen Schwe- den und Norwegen, wohnt das Volk der Lappen, das höchstens 10000 Köpfe zählt und über einen mehrere tausend Quadratmeilen großen Raum zerstreut lebt. Nur die elendesten und ärmsten unter ihnen haben sich dazu verstanden, an den Flüssen dauernd ihre Hütten aufzuschlagen und etwas
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