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1. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 238

1867 - Rostock : Hirsch
238 Strassen, Häuser, Gerätlie und alle Einrichtungen sind unverändert so, wie die Menschen sie vor 2000 Jahren verlassen haben. Die Häuser sind meistens klein und unansehnlich , ohne Fenster und erhalten ihr Licht durch Thüren oder Luken. Aber im Innern sind sie prächtig eingerichtet. Selbst in Handwerkerhäusern, die man.an den Geräthschaften erkennt, sind die Wände mit Gemälden versehen und die Fussböden aus* bunten Marmorsteinen gefertigt. Im ganzen hat man nicht sehr viele Skelette gefunden. Also müssen die Einwohner dieser vom Vesuv ziemlich fernen Stadt zum grossen Theile Zeit gehabt haben, zu entfliehen. Doch sind auch manche vom Verderben ergriffen worden. Am Thore stand das Gerippe der Schildwache noch mit den Waffen in der Hand ; in der Nähe lag ein Gerippe, das Geld in einem Beutel trug; ein weibliches Gerippe Lass an einem Arbeitstische und hatte ein Knäuel Garn vor sich liegen; das Gerippe einer Frau hielt ein kleines Kind in den Armen , während ihr zur Seite zwei etwas grössere Kinder lagen , die sich umschlungen hielten. Das grösste Haus liegt in der Vorstadt und muss einem reichen Manne gehört haben ; denn alles in demselben ist prächtig und kostbar. In dem luftigen, schön gewölbten Keller aber hatte man einen schauer- lichen Anblick. Da lag ein weibliches Skelett mit goldenem Halsband und goldenen Armringen , zwei Kindergerippe daneben und sechszehn grössere umher. Es war die Herrin des Hauses, die mit ihren Kindern und Dienern Schutz im Keller gesucht hatte und dort jämmerlich umge- kommen war. Die in Pompeji gefundenen Geräthe , Schmuck- und Kunstsachen hat man herausgenommen und in die grossen Städte Europas geschickt, wo sie in Museen aufgestellt und für jedermann zu sehen sind. Dort liegen sie in grossen Haufen: Lampen und Leuchter, Schlüssel und Ringe, Gelasse und Geräthe der verschiedensten Art aus Bronze und gebranntem Thon , alles zierlich und nett, ein Zeichen , wie freundlich die Römer ihre Umgebung auszustatten verstanden haben. 21. Von den alten Deutschen. Zu der Zeit, als Kaiser Augustus über das römische Reich Herrschte, mar Deutscht au d noch ein rauhes und uuwrrthliches Land, das den Fremden keinerlei Annehmlichkeiten darbieten konnte. Ungeheure Wälder zogeii sich von einem Ende zum andern; Sümpfe und Moraste bedeckten den Boden; Flüsse uiid Seen hatten Über- fluß an Wasser; kalte, dicke Nebel erfühlen die Luft. Zur Nahrung lieferte der Wald Beeren, eßbare Wurzeln und holzichres Obft; der Acker trug Hafer und Gerste; die ausgedehnten Werden gaben ein herrliches Futter für zahlreiche Rinderherden; Jagd und Fischerei lieferten überreichlichen Ertrag. Aber mit Wölfen und Auerochsen mar nicht zu spaßeil, und die Bären waren ebenfalls gefährliche Gegner. Unsere Vorfahren stammen non den Ariern ab, welche in unvordenklichen Zeiten nach Nord-Indien gezogen waren und dort mehrere große Reiche gegründet hatten. Aus unbekannten Ursachen sonderte sich non diesen etwa um die Zeit, da Moses die Kinder Israel durch die Wüste führte, ein Stamm ab, zog weiter und
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