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1. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 244

1867 - Rostock : Hirsch
244 nach dem Namen seines Volkes das „Frankenreich" genannt wurde. Chlodwig hatte eine christliche Frau, war aber selbst noch ein Heide. In einem Kriege mit den Alemannen im südwestlichen Deutschland schien das gewohnte Glück ihn zu fliehen. Da that Chlodwig in der Hitze der Schlacht das Gelübde, wenn er den Sieg gewinne, so wolle er dem Gotte der Christen dienen. Und siehe, er erfocht einen glänzenden Sieg. Er hielt sein Versprechen. Anr Weihnachtsfeste 496 ließ er sich zu Rheims taufen und nach der Taufe zum Könige der Franken salben. Nach der Sage ist die Flasche mit dem heiligen Salböl durch eine Taube vom Himmel herniedergebracht und bis 1794 in der Kirche zu Rheims aufbewahrt worden. 26. Die Schlacht bei Zülpich. Chlodewig der Frankenkönig sah in Zülpichs heißer Schlacht, Daß die Alemannen siegten durch der Volkszahl Übermacht. Plötzlich aus des Kampfs Gedränge hebt er sich auf stolzem Roß, Und man sah ihn herrlich ragen vor den Edlen, vor dem Troß. Beide Arme, beide Hände hält er hoch empor zum Schwur, Rust mit seiner Eisenstimme, daß es durch die Reihen fuhr: „Gott der Christen, Gott am Kreuze, Gott, den mein Gemahl verehrt! So du bist ein Gott der Schlachten, der im Schrecken niederfährt, „Hilf mir dieses Volk bezwingen, gieb den Sieg in meine Hand, Daß der Franken Macht erkennen muß des Rheins, des Neckars Strand. „Sieh, so will ich an dich glauben, Kirchen und Kapellen baun Und die edlen Franken lehren, keinem Gott als dir vertraun." „Sprach es, und aus Wolken leuchtend, brach der Sonne voller Strahl; Frischer Muth belebt die Herzen, füllt des schwachen Häufleins Zahl. Chlodwig selbst ergriff das Banner, trug es in der Feinde Reihn, Und die Franken siegesmuthig stürzen jauchzend hinterdrein. Schreck ergriff der Feinde Rotten; feige werden sie und fliehn; All ihr Kriegsruhm ist erloschen, ihre Macht und Freiheit hin. König Chlodwig ließ sich taufen und sein edles Volk zugleich, Und ob allen deutschen Stämmen mächtig ward der Franken Reich. Wenn sie einst den Gott verlassen, der bei Zülpich Sieg verlieh, Ist den Alemannen wieder Macht gegeben über sie. Tv. Eünig Pistill. Das war Pipin der Kleine, der stahl dem König die Krön; Er setzt sie auf seine Stirne und setzt sich auf den Thron. Da sprach er: „Ich hab im Reiche der edlen Grafen viel; Zu Hofe sollen sie kommen, zu Kampf und Ritterspiel.“ Da zogen zu Königs Schlosse die Grafen von fern und nah; Es sass Pipin der Kleine mit Krön und Scepter da. Das that die Herrn verdriessen; sie sprachens voller Hohn: „„Ist er nicht unser einer und trägt eine güldne Krön?““ Das hört der König und winket; da öffnet sich das Thor; Es treten aus dem Zwinger ein Stier, ein Leu hervor.
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