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1. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 332

1867 - Rostock : Hirsch
von da ans Indien zti bedrohen. Napoleon sollte den Zug führen. Die Vorbereitungen wurden in aller Stille gemacht. Dennoch be- kamen die Engländer Kunde davon , so dass sie eine Flotte unter Admiral Nelson nach dem mittelländischen Meere sandten, welche den Franzosen den Weg verlegen sollte , sobald sie sich sehen liessen. Aber Bonaparte verstand seine Sache. Mit vierhundert Schilfen und 30,000 Mann Soldaten segelte er in aller Stille ab und nahm seinen Weg so heimlich , dass er in Ägypten ankam, ohne dass die Engländer das Geringste davon gemerkt hatten. Alexandrien wurde mit Sturm genommen. Von da ging es durch eine beschwerliche Wüste nach Kairo. In der Nähe der Pyramiden wurden die Mamelucken, die Macht der ägyptischen Sultane, in einer grossen Schlacht vernichtet. So weit war alles über Erwarten geglückt; aber nun schien die Sache bedenklicher zu werden. Nelson fand die französische Flotte im Hafen von Abukir und zerstörte sie gänzlich. Nur vier Schiffe entrannen dem Verderben. Dazu drang ein türkisches Heer durch Kleinasien heran, um die Eindringlinge aus Ägypten zu vertreiben. Napoleon zog über die Landenge von Suez den neuen Feinden entgegen und legte sich vor die Festung Akre. Achtmal liess er Sturm laufen, wurde aber immer abgeschlagen. Ohne seinen Zweck erreicht zu haben , kehrte er nach Ägypten zurück. Die Türken folgten ihm zwar dahin , wurden aber in offenem Felde mit leichter Mühe vernichtet. Zu Wasser waren die Franzosen geschla- gen ; zu Lande konnte ihnen keiner etwas anhaben. 8s. Napoleon wir«? liaäser. Während in Ägypten alles über Erwarten glücklich ging, nahm in Europa die Sache eine andre Wendung. Die französische Repu- blik war, weil sie überall siegte, immer herrschsüchtiger aufgetreten und hatte nach einander Holland, die Schweiz, die Lombardei und andre Länder in Republiken umgewandelt, die den Namen hatten, dass sie frei wären , in Wirklichkeit aber von den Franzosen ab- hingen. Dies Treiben wurde den andern Mächten denn doch zu arg. England, Östreich und Russland vereinigten sich und ergriffen von neuem die Waffen. Der Anfang des Krieges war günstig für die Verbündeten. Erzherzog Karl, der Bruder des Kaisers, schlug die Franzosen in mehreren Schlachten und jagte sie aus Deutsch- land hinaus, Östreich er und Russen unter General Suwarow säu- berten Italien und drangen siegreich in die Schweiz ein. Überall ging es den Franzosen schlecht. Mit der Regierung der Directoren waren sie auch schon längere Zeit unzufrieden. Da fingen sie an, sich nach dem Bonaparte zu seinen, dessen Ruhm durch die neue- sten Siege sehr gewachsen war. ,,Der allein kann helfen,“ hiess es, „wäre er doch hier!“ Und siehe, der Wunsch wurde schneller erfüllt, als man gedacht hatte, im Oktober 1799 landete Napoleon in Frankreich. Er hatte in Ägypten Nachricht von dem Stand der Dinge in seinem Vaterlande erhalten , daraus erkannt, dass nun seine Zeit gekommen war, hatte das Heer in Ägypten gelassen und war heimlich zu Schiffe gegangen. Wie durch ein Wunder war er abermals den Engländern, die überall aufpassten, entgangen und glücklich in der Heimath angekommen. Mit begeistertem Jubel wurde der glorreiche Feldherr empfangen. lu Paris war alles in
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