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1. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 411

1867 - Rostock : Hirsch
411 Art verbunden sind, daß das bewegliche Ende jedes Taues an dem Lastpnnkte der nächsten Rolle hängt, mit Ausnahme des letzten, das von Menschenhänden über eine feste Rolle gezogen wird. Für diesen Fall erleichtert jede Rolle die Last, die sie von der Vorgängerin empfängt, abermals um das Doppelte. Vier Rollen dieser Art sparen demnach das Sechszehnfache an Kraft. Aber das Tau muß umgekehrt 16 Fuß hergeben, bevor die Last einen einzigen Fuß in die Höhe geht. Einen versteckten Hebel hat man auch dort, wo an einer Welle ein Rad befestigt ist, welches sich zugleich mit jener umdreht. Es ist gleichgültig, ob das Rad ein wirkliches Rad ist, oder nur die Speichen zu einem Rade, oder eine Rolle, oder eine Kurbel. Die Kraft wirkt an dem Umringe des Rades, die Last hängt etwa an einem Stricke, der sich um die Welle dreht. Der Hebel kommt auf diese Weise heraus: Der Stützpunkt ist der Zapfen, um den sich die Welle dreht; von dem Zapfen bis zur Oberfläche der Welle reicht der Arm der Last, von dem Zapfen bis zum Rande des Rades der Arm der Kraft. Der letztere Arm ist der längere, also wird so vielmal an Kraft gespart, als der Halbmesser der Welle in dem Halbmesser des Rades enthalten ist. In der Kugellampe und der Fuhrmannswinde hat die Welle statt des Taues ein kleineres gezahntes Rad, welches die Last, eine gezahnte Stange, weiter schiebt. Dies macht weiter keinen Unterschied, als daß der kürzere Hebelarm vom Zapfen bis zum Rande des kleinen Rades gemessen wird. 33. Die schiefe Ebene. Eine Fläche, z.b. ein Brett, welche mit einem Ende höher liegt, als mit dem andern, also gegen den Erdboden einen spitzen Winkel bildet, nennt man eine sckiese Ebene. Legt man auf solche einen Stein, so bleibt er nicht still liegen, wie auf einer wagerechten Fläche, gleitet auch nicht so rasch hinab, als ob er frei in der Luft zu Boden siele, sondern sinkt langsam zur Erde und zwar um so langsamer, je weniger steil das Brett steht. Das Gewicht des Steines theilt sich dabei in zwei Theile; der eine Theil drückt die Last gegen das Brett, der andere schiebt sie auf demselben zur Erde hinab. Schiebt man umgekehrt einen Körper auf einem schrägliegenden Brette in die Höhe, so hat man nicht sein ganzes Gewicht, sondern nur denjenigen Theil zu heben, mit welchem er abwärts gleiten will, den andern trägt dar Brett. Atan spart also an Kraft, wenn man einen Gegenstand auf einer schiefen Ebene aufwärts bewegt. Versuche haben gezeigt, daß man sich die Last so vielmal leichter macht, als die Höhe der schiefen Ebene in der Länge enthal- ten ist. Aber auch hier bleibt der Nachtheil so wenig aus, als beim Hebel. Denn die Last muß einen viel längern Weg zurücklegen, als nöthig wäre, wenn sie senkrecht emporgehoben würde. Die'schiefe Ebene wird angewandt, wo man Lasten auf- oder abwärts bewegen will; die Schrotleiter an Fracht- wagen, die Treppe, die Ausfahrt aus Mergelgruben sind schiefe Ebenen. Ist die schiefe Ebene glatt und beweglich, so daß sie unter die Last gebracht werden kann, so heißt sie „Keil". Der Keil ist einfach, wenn nur die eine Seite, doppelt, wenn beide Seiten schiefe Ebenen sind. Ein einfacher Keil pflegt die Schneide am Stemmeisen, Schneidemesser, Breit- beil, ein doppelter Keil die Schneide am Messer, an der Axt, am gewöhnli- chen Beile zu sein. Keile sind ferner: die Zähne, Nägel, Nähnadeln, Spaten, Sensen, Gabeln und viele andere Instrumente, welche wir allesammt täglich zur Hand und vor Augen haben. Welche wichtige Dienste der Keil beim Pressen thut, kann man überall sehen, wo Gegenstände zusammengekeilt nor- den, damit sie fest an einander kommen. Wenn man ein dreieckiges Stück Papier, dessen schräge Seite eine
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