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1. Lehr- und Lesebuch für Töchterschulen - S. 103

1826 - Berlin : Dümmler
103 die harte gespannte Haut au/ der Stirn urrd die schwarze oder bleiche Farbe: so kann er aus den Betten genommen und auf Stroh, aber in ein nicht zu kaltes Zimmer gelegt werden, wo er liegen muß, bis sich die Spuren der Fäul- niß zeigen. Sind aber die Spuren des Todes nicht vor- handen, und ist er plötzlich gestorben: so darf er nicht eher aus den Betten genommen werden, als bis ein Arzt unter- sucht hat, ob er wirklich todt ist. Vor dem Ende des drit- ten Tages nach dem Tode sollte Niemand beerdigt werden. H. Von der Pflege und Wartung des Kranken. Wenn in einer Familie Jemand krank wird, so ist es die Pflicht der Seinigen, sich des Kranken liebevoll anzu- nehmen, und ihn sorgfältig zu warten und zu pflegen. Besonders ist dieß ein Geschäft der Frauenzimmer, und es ist daher gut, wenn sie sich früh mit demjenigen bekannt machen, was zu einer vernünftigen und zweckmäßigen Krankenpflege gehört, und welches die Obliegenheiten und Pflichten einer guten Krankenwärterin sind. Dazu sollen folgende Belehrungen dienen. Geduld und Freundlichkeit sind die ersten Pflichten einer Krankenwärtcrinn. Wenn der Kranke eigen- sinnig, verdrießlich, empfindlich ist; wenn er ihr unver- diente Vorwürfe macht; wenn er jetzt gerade das Gegen- theil von dem will, was er in der vorigen Minute ver- langte: so muß sie nicht unwillig werden, den Kranken nicht unfreundlich behandeln und seine unschädlichen Wün- sche ohne Murren erfüllen. Denn durch Unfreundlichkeit vermehrt und verlängert man oft seine Krankheit, und die beste Arznei und Pflege hilft nichts; ja, eine Wärterinn des Kranken kann dadurch, daß sie mit ihm zankt und ihn ärgert, seine Mörderinn werden. Sie suche vielmehr Alles, was ihn beunruhigen könnte, so viel als möglich zu entfer- nen, ^und ihn auf alle Weise zu erheitern, so gut es die Umstände erlauben. — Unermüdete Sorgfalt für den Kranken ist eine andere, wichtige Pflicht der Krankenwarterinn. Je hefti- ger die Krankheit ist, desto mehr muß sie ihre ganze Auf- merksamkeit auf den Kranken, und auf Alles, was dm
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