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1. Lehr- und Lesebuch für Töchterschulen - S. 230

1826 - Berlin : Dümmler
230 Kirschbaum, und sahen mit froher Seele in die schöne, heilige Natur. Wie schön! wie herrlich! sagte Amalie leise, und schmiegte sich an die verehrte und geliebte Mutter. Wie Alles um uns blühet und duftet! Wie wohl dem Auge das frische Grün der Wiesen und Bäume thut, und wie emsig dort die Felder bestellt werden! O, der Frühling ist eine herr- liche Jahreszeit! Er verkündigt uns Gottes Liebe und Güte! versetzte die fromme Mutter. Amalie stimmte ein Frühlingslied an, und ver- sicherte, da ihr Gesang zu Ende war, dass sie sich so wohl und heiter fühle, wie sich nur immer die Engel im Himmel fühlen könnten. Die Mutter drückte sie an ihr Herz. Meine innigst geliebte Tochter, sprach sie, mochtest du dich doch immer so wohl und heiter fühlen! Die Tage, die du jetzt lebst, sind Tage der Blüthe. Die Jugend gleicht dem schönen, unmuthigen Frühlinge. Sieh, Alles ist jetzt in feiner lebendig- sten Kraft, Alles voll Anmuth und Freude, Alles voll schöner Hoffnung. Und ist es in der Jugend anders? Ach, in den glücklichen Jahren dersel- den regen sich die menschlichen Kräfte am leben- digsten, hofft man das Schönste und Beste. Der Frühling ist die beste Zeit der Aussaat. Was man jetzt säet, wird man im Sommer oder Herbste ernd- ten. Die Jugend gleicht auch hierin dem Lenze. O, meine Tochter, dass diess Gleichniss an dein gutes, empfindsames Herz spräche! Die Ju- gend ist die Zeit der Aussaat. Säen soll der Mensch in derselben für seine spätern Jahre, pflanzen für sein höheres Alter. ' Er soll Kenntnisse sammeln, damit er einst nützen, er soll sich Tugenden er- werben, damit er einst Achtung gemessen und Andere beglücken könne. Meine geliebte Tochter! diess fei ein Wort der Lehre für dich. Nütze deine Jugend. Säe
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