1815 -
Leipzig
: Barth
- Autor: Dolz, Johann Christian
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule
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Sonne den Mittagskreis: so ist der wahre Mittag,
welchen die Sonnenuhren nachweisen.
Ii. Erläuterung einiger, im Kalender
vorkommenden, Namen und Zeichen.
Hundstage. Bei dem 23.Jul. stehet Anfang,
und bei dem 23. Aug. Ende der H u n d s t a g e. Diese
Tage sind nach zwei Sternbildern benannt, welche der
große und der kleine Hund heißen. Diese Sternbil-
der haben eine solche Stellung am Himmel, daß sie,
besonders der große, zu der Zeit, da die Sonne im Lö-
wen gesehen wird, mit der Sonne auf- und unterge-
hen. Im großen Hunde ist der hellglänzende Sirius
(§. 13.). Die Hundstage bekamen daher ihren Na-
men, weil dieser merkwürdige Stern im Hunde neben
der Sonne geht. Sie dauern 30 Tage, bis die Sonne
wieder aus dem Löwen tritt. Was aber den Ursprung
der Benennung Hundsstern anlangt: so ist dieser
wahrscheinlich in Aegypten zu suchen. Hier tritt be-
kanntlich alle Jahre der Nil aus. Wahrscheinlich
stellte man im Alterthum, ehe man noch bestimmte
Zeiteintheilungen hatte, allerhand Beobachtungen an,
um die Zeit, in welcher das Austreten des Nils erfol-
gen würde, vorher angeben zu können. Glücklicher-
weise machte man die Entdeckung, daß um diese Zeit
der vorhin erwähnte strahlende Stern sichtbar ward.
Diesen Stern bildete man nun entweder in der Ge-
stalt eines Hundes (das Bild der Wachsamkeit) oder
mit einem Hundskopfe ab, um dadurch anzudeuten,
daß dieser Stern, gleich einem treuen Wächter, die
Zeit des Austrctens jenes Flusses anzeige.
Ge-