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1. Die weite Welt - S. 35

1865 - Leipzig : Amelang
35 , Tief unter der Erdoberfläche, auf der wir wohnen, giebt es große Höhlen, die zum Theil mit Wasser ausgefüllt sein mögen. Viele dieser Höhlen hat man schon untersucht, wie die Muggendorfer Höhlen bei Nürnberg und die Biels- und Baumannshöhle bei Rübeland im Harze; aber das sind nur unbedeutende Höhlen gegen andere, in die noch kein Mensch sich hineingewagt hat. Man hat die Tiefe einer Höhle in Norwegen durch hineingeworfene Steine zu erfor- schen gesucht; nach der Zeit, die der Stein gebrauchte, bis er zu Boden kam, hat man die Tiefe auf 20,000 Ellen geschätzt. Eine andere Höhle in dem nämlichen Lande senkt sich tief unter das Meer hinab; an der Stelle, bis zu der man sich gewagt hat, hört man ganz deutlich das Meer über sich brausen. Solcher großen Höhlen giebt es im Innern der Erde gewiß sehr viele, und es hängt auch wohl die eine mit der andern zusammen. Nur so wird es begreiflich, daß ein Erdbeben sich oft auf mehr als tausend Meilen verbreiten kann, wie es bei dem Erdbeben von Lissabon 1755 der Fall war. In der Tiefe der Erde muß aber auch an einigen Orten ein Feuer oder sonst eine Ursache vorhanden sein, die eine große Wärme erzeugen kann. Denn wenn man in manche Bergschachte hinabsteigt, so findet man hier eine besondere Wärme; nicht die gleichmäßige, die ein tiefliegender Keller zu haben pstegt, sondern eine andere, die um so mehr zunimmt, je tiefer man hinabsteigt. Der Grund der hier aufsteigenden Wärme muß tief in dem Innern der Erde liegen. Auch die Lava, d. i. die feurige geschmolzene Masse, welche ein feuer- speiender Berg auswirft, muß ans großer Tiefe heraufkommen; vermuthlich von eben den Stellen, von wo auch jene zunehmende Wärme im Innern der Orte kommt. Ein berühmter Reisender, Alexander von Humboldt, hat einmal in den Schlund eines feuerspeienden Berges, der damals gerade in Ruhe war, hinnnter- gesehen und hat in der Tiefe des Schlundes drei unterirdische Bergspitzen be- merkt, aus denen oben Feuer und Rauch drang. In Europa sind drei berühmte feuerspeiende Berge: der Hekla auf der Insel Island, der Vesuv in der Nähe von Neapel, und der hohe Aetna auf der Insel Sicilien. Auch in dem Aetna, wenn er ganz ruhig ist, sieht man die Flammen von Zeit zu Zeit auf- lodern und die Lava wie eine siedende Masse bald steigen, bald sinken. Viele Quellen, besonders die heißen, mögen auch wohl ans großer Tiefe heraufkommen; vielleicht sind es Dämpfe, die in die Höhe steigen und wieder zu Wasser werden, sobald sie sich abkühlen. Die meisten Quellen aber entstehen auf den Bergen, und man kann es beinahe vor Augen sehen, wie sie sich bilden. Die Berge ziehen Wolken und Wasserdämpfe ans der Luft an sich und verdichten sie zu Wasser, gerade wie ein Spiegel, den man aus der Kälte in ein warmes Zimmer bringt, die Wasserdämpfe an sich zieht und sogleich von einem feuchten Ueberzuge bedeckt wird. Das Wasser rinnt dann an den Wänden der Bergritzen hinunter, und wenn es sich in großen Massen gesammelt hat, bricht es unten am Berge als Quelle hervor. # 31. Der Aetna. Auf der Insel Sicilien liegt der Aetna, der eine Höhe von beinahe 11,000 Fuss hat. Schnee und F.is, Asche und Lava bedecken seinen Gipfel. F.r ist nicht schwer zu besteigen. Um ihn her erheben sich Hügel und Berge, gebildet durch die Lavaströme, die aus seinem Innern kamen. Will 3 :
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