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1. Die weite Welt - S. 147

1865 - Leipzig : Amelang
— 147 — des Königs Gebrauch. Wie dieselben unter Anführung Serubabels und Josua's wieder in das Land ihrer Väter zogen, wie sie unter steten Käm- pfen mit den Samaritern den Tempel des Herrn wieder aufbauten, wie nach- mals Es r a, der Schriftgelehrte, die Ordnung des Gottesdienstes wieder fest- setzte und N ehemia auch die Mauern von Jerusalem wieder ausbaute und die bürgerlichen Angelegenheiten regelte, — das ist Alles in den biblischen Bü- chern zu lesen, welche die letztgenannten Männer geschrieben haben. Noch manche andere Eroberungszüge hat Cyrus unternommen. Zuletzt wandte er sich nach den nördlichen Grenzen seines Reiches, wo in den Step- pen am kaspischen Meere das Nomadenvolk der Massageten unter seiner Königin Tomyris umherschweifte. Mit List schlug er einen Theil dieses Volkes und nahm den Sohn der Königin gefangen, die ihm darauf blutige Rache schwur. In einer neuen furchtbaren Schlacht siegten die Massageten. Cyrus selbst fiel, und die Sage erzählt, Tomyris habe ihm das Haupt ab- schlagen und dasselbe mit den Worten: „Jetzt sättige dich mit Blut, du Un- ersättlicher!" in ein Gefäß mit Menschenblut geworfen. Nach einer andern Ueberlieferung ist jedoch die Leiche des Cyrus in den persischen Königsgräbern zu Pasargüdä beigesetzt worden, wo Alexander 200 Jahre später sein Grab fand, das die Inschrift trug: „O Mensch, ich bin Cyrus, der den Persern die Oberherrschaft gewann und über Asien gebot; beneide inich nicht um dieses Grab!" Dem Cyrus folgte (529) sein ältester Sohn Cambyses, ein grau- samer Mann, der aus Haß gegen Amüsis, den König von Aegypten, einen Eroberungszug in dieses Land unternahm und dem P sa mm e nlt, dem Nach- folger des mittlerweile schon verstorbenen Amasis, Thron und Leben raubte. (525.) Aegypten blieb von jetzt an eine persische Provinz. Cambyses siel durch Unvorsichtigkeit in sein eignes Schwert. Nach der Zwischenregierung des falschen Smerdis folgte ihm Dar ins, ein Sohn des Hystaspes und Schwiegersohn des Cyrus, der mit mehreren seiner Nachfolger (Le r- xes,*) Artaxerxes Langhand**) u. a.) in der Geschichte der Griechen hervortritt. Den letzten König des persischen Reiches, Dar ins Codo- mannus, werden wir in der Geschichte Alexanders wiederfinden. •— Wie die Babylonier, so sind auch die Perser nicht bloß durch ihre große Macht, sondern auch durch ihre Religion für ganz Vorderasien von großer Wichtigkeit. Ihr Religionslehrer Zor oaster, der. vielleicht im 8. Jahr- hundert v. Chr. gelebt hat, nahm ein höchstes Urwesen an, von dem Ormuzd, der Gott des Lichtes und des Guten, und Ahriman, der Gott der Finsterniß und des Bösen, entsprossen sind. Beide Wesen herrschen in der Welt und bekämpfen sich mit ihren Heerschaaren. Im Leben jedes einzelnen Menschen zeigt sich dieser Kampf, bis endlich Ahriman gänzlich unterliegt. — In dem Buche Zend-Avesta, d. h. lebendiges Wort, ist diese Lehre des Zoroaster niedergeschrieben. Seine Religion wird auch der Feuerdienst genannt, da das Feuer als Sinnbild des Lichtgottes und Gegensatz zur Finsterniß ihren Bekennern heilig war. Lange Zeit hat sich diese Religion erhalten und noch jetzt hat sie in Persien und Indien ihre Bekenner, die Parsi oder Gebern genannt werden. *) In der Bibel wird dieser Ahasverus genannt. **) Artasastha. 10*
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