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1. Die weite Welt - S. 166

1865 - Leipzig : Amelang
166 Trank zu sich nehmen; weinend und seufzend lag er auf seinem Lager und rief unaufhörlich den Namen Klitus. Nur die Tröstungen seiner Freunde vermochten seinen Schmerz zu besänftigen und ihn dem Heere wiederzugeben. 5. Mit dem Frühlinge des Jahres 327 v. Chr. trat Alexander seinen Zug nach Indien an. Oft führte der Weg durch dürre, wasserlose Sandwüsten; viele Beschwerden waren zu ertragen, doch Alexander ging mit unermüdlicher Ausdauer allen seinen Soldaten voran. Im Lande der fünf Ströme (Pend- jab) vertheidigte sich Porus, ein mächtiger König, mit großer Tapferkeit; zuletzt aber fiel er auf dem Schlachtfelde in die Gewalt Alexanders. „Wie willst dubehaudelt sein?" fragte ihn dieser.»—„K öniglich !"—„Erbitte dir etwas!" — „In dem Worte königlich liegt Alles, was ich zu erbitten habe!" Alexander gab ihm sein Gebiet wieder und noch einen Theil der an- grenzenden eroberten Länder dazu. Alexander drang bis an den Fluß Hhphasis vor. Schon lange waren ihm seine Soldaten mit schweigendem Unwillen gefolgt; als aber der König seinen Zug noch weiter fortzusetzen wünschte, sprachen sie ihr Verlangen zu- rückzukehren laut und unverhohlen aus. Alexander schloß sich drei Tage lang in seinem Zelte ein und ließ sich nicht sehen, um die Macedouier zur Aenderung ihres Vorhabens zu bewegen. Umsonst; er mußte sich zur Rück- kehr entschließen. An der Grenze seines Zuges ließ er zuvor zwölf thurmhohe Altäre errichten und unter ritterlichen Spielen den Göttern Daukvpfer darauf anzünden. Mit einem Theile seines Heeres schiffte Alexander den Indus hinunter bis an die Mündung dieses Stromes, während Nearch mit der Flotte an der Küste von Asien nach dem persischen Meerbusen segelte. Er selbst zog zu Lande mit dem Heere durch brennende Wüsten zu den Ufern des Tigris zu- rück. Die Wagen blieben im Sande stecken, die Lastthiere fielen tun; viele Soldaten starben vor Durst; oft fehlten Lebensmittel, und fand man sie, so tödtete Unmäßigkeit, wen der Mangel verschont hatte. Es entstand ein all- gemeines Murren unter den Soldaten; doch Alexander schwieg und ging zu Fuße dem Zuge voran, bis sie endlich wieder in angebaute Gegenden kamen. Nach Susa zurückgekehrt, suchte Alexander das Band, durch welches er Macedouier lind Perser zu verbinden wünschte, noch enger zu knüpfen. Er selbst vermählte sich mit einer persischen Königstochter, sein Freund Hephästion mit einer andern Tochter des Darius, achtzig seiner Offiziere mit den ange- sehensten persischen Jungfrauen. Auch mehr als 15,000 gemeine Macedo- nier ließen sich durch Belohnungen bewegen, persische. Frauen zu nehmen. Nun folgten Feste auf Feste, Spiele mtb Schmausereien wechselten unauf- hörlich mit einander ab. Alexander wollte seine neuen persischen Unterthanen den Macedonicrn vollkommen gleichstellen und erregte dadurch die Unzufriedenheit der letzteren im höchsten Grade. Als.er aber nun sogar seinen Entschluß verkündigte, die durch Alter oder Wunden unbrauchbaren Krieger nach Hause zu schicken, ent- stand ein förmlicher Aufruhr. Das ganze Heer forderte laut seinen Abschied. Man brauche sie ja nun nicht mehr, schrieen Einige, derkönig und die neuen Perser könnten ja nun allein Krieg führen. Alexander ließ die Anstifter
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