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1. Die weite Welt - S. 178

1865 - Leipzig : Amelang
178 Character dieses Reiches wurde immer mehr offenbar; seine selbstsüchtige Härte, seinen unbeugsamen Stolz hatten die Völker schwer zu empfinden. Wie das vierte der Thiere in Daniels Gesicht war es,,,gräulich und schreck- lich und sehr stark und hatte grosse eiserne Zähne, l'rass um sich und zer- malmte, und das Uebrige zertrat es mit seinen Füssen.“ So wurde Kar- thago zertreten, so Jerusalem. 107. Das Volk Israel in den letzten Jahrhunderten vor Christi Geburt. Alexander der Große hatte nur zwei unmündige Söhne hinterlassen, welche bald ermordet wurden. In blutigen Kämpfen stritten sich seine Feld- herren um das hinterlassene Erbe. Das Ende aller Schlachten war, wie es der Prophet Daniel längst verkündet hatte, die Gründung von vier Nei- chen, eines (neu-) m ac ed oni sch en, k leinasiatischen, syrischen und ägyptischen. Von den beiden erstern ist nicht viel mehr zu erzählen, als daß sie schon sehr bald den durch die punischcn Kriege mächtig gewordenen Römern zur Beute fielen. Wichtiger sind die beiden letztern Reiche wegen ihres Einflusses ans das Volk Israel geworden. Anfangs behaupteten die Ptolemäer, die Beherrscher Aegyptens, das Land Inda. Die Ersten unter diesen regierten mit Milde und ließen dem Volke seine Freiheit, insbesondere das Recht der freien Religionsübung. Ja, einer derselben, Ptolemäns Philadelphus genannt, soll es gewesen sein, der zu Alerandria die heiligen Schriften des alten Testamentes durch 72 Dolmetscher in die griechi sch e S prache übersetzen ließ. Letztere hatte sich bereits im ganzen Morgenlande ausgebreitet, und somit hat die Septua- ginta, wie man diese Bibelübersetzung nennt, nicht wenig dazu beigetragen, daß der einige wahre Gott Israels auch den andern Völkern bekannt wurde und die Hoffnung ans den Messias auch den Heiden nicht verborgen blieb. Als aber um 200 v. Chr. der vierte Ptolemäns die Juden hart behan- delte, sagten sie sich von ihm los und gaben den Versprechungen des syrischen Königs A n t i o ch u s d e s G r o ß e n, aus dem Geschlechte der S e l e u c I d e n, Gehör. Bald zeigten sich die traurigen Folgen des Uebertritts. Richt nur bildeten sich um diese Zeit durch Bekanntschaft mit der griechischen Weltweis- heit die Secten der Pharisäer und Saddueäer, die sich aufs bitterste bekämpften und durch ihre Lehren den alten Glauben des Bundesvvlkes unter- gruben, sondern es brachen auch schreckliche Verfolgungen über das Land herein. An 11 ochus Eplphanes, ein entsetzlicher Wütherich, befahl den Juden, heidnische Weise anzufangen, kam selbst nach Jerusalem ganz trotzig- lich in das Heiligthum, ließ die heiligen Geräthe wegnehmen, .zerschlug Alles und verhängte furchtbare Qualen über diejenigen, die dem Glauben ihrer Väter treu bleiben wollten. Da erweckte Gott das Heldengeschlecht der Makkabäer, nach Judas Makkabi, d.i. der Hammer so benannt, dem es durch Tapferkeit und Klugheit gelang, dem unterdrückten Volke die Freiheit ünd Selbstständigkeit wieder zu erringen. Antiochus starb eines schrecklichen Todes; Judas Makkabäus aber machte bei neuer Bedrängniß einen Bund mit den Römern, die ihm Hülfe versprachen, aber nicht wirklich'leisteten. Seitdem war es, als ob der Segen Gottes von ihm gewichen sei. Er wurde geschlagen und siel im Kampfe (161). An seine Stelle trat sein Bruder- Jonathan, den die Syrer nach siebenzehnjähriger Regierung durch Meuchel-
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