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1. Die weite Welt - S. 260

1865 - Leipzig : Amelang
260 zacken hat das Meer tiefe Einschnitte ins Land gebildet, die sich durch gewaltige Sturmfluthen noch immer mehr verlängern. Fjorde werden diese Busen ge- nannt. Nur die User derselben sind bewohnt; von hier ziehen die Fischer ins Meer hinaus, um Häringe zu fangen, deren Züge sich mehr und mehr den Küsten zuwenden. Noch wichtiger ist der Fang des Kabeljau's, der besonders an den Küsten der Losoddcn betrieben wird, wo sich in der geeigneten Jahres- zeit Tausende von Fahrzeugen'versammeln (S. 30). Als wichtigster Ausfuhr- platzist uns Bergen, die Hauptstadt des zweiten Stiftes, schon bekannt. Auch wird nach dieser Stadt der aus der Leber des Kabeljau's bereitete Thran, der in der Lohgerberei benutzt wird und als Heilmittel berühmt geworden ist, Berger- thran genannt. Außerordentlich groß ist die Regenmenge, die hier alljährlich vom Himmel fällt. — Höher hinauf sind die Abhänge des Gebirges mit Wald bedeckt, in dem Bären und Wölfe, aber auch der nordische Vie lfraß hausen. Eigentlich sollte man dieses zum Bärengeschlechte gehörige Raubthier Fjellfraß nennen, da es von seinem Wohnorte, den steinigen Hochflächen (Fj e llen) Nor- wegens, seinen Namen erhalten hat. Die riesigen Stämme der Nadel- bäume liefern ein festes, dauerhaftes Holz, das in den Sägemühlen unten im Thale in Bretter zerschnitten und alsdann in großen Schiffsladungen in die be- nachbarten holzarmen Küstenländer ausgeführt wird. Auch Mastbäume und Theer werden versandt. Auf den Höhen selber breiten sich ungeheure Kohlen- felder aus, neben denen Kupfer, Eisen und andere Metalle gewonnen werden. Drontheim, nach welchem das dritte Stift seinen Namen hat, ist die wich- tigste Bergstadt Norwegens. In dem theilweise noch vorhandenen Dome wur- den die alten Könige des Landes gekrönt. — Die Nordlande und Finn- marken, die das vierte Stift bilden, umfaffcn außer den von gefährlichen Strudeln umgebenen felsigen Lofodden nur öde, menschenleere Striche, in denen die Stürme brausen und die Winterkälte alles thierische Leben vernichtet. Und doch ist in diesen Gegenden der Hafenplatz Hammerfest begründet worden, der freilich nur 4 — 500 Einwohner zählte, dessen Handel mit England und Rußland jedoch nicht unwichtig ist. 135. Dänemark. 1. Die ältesten Bewohner diese« Königreiche« bildeten einen Zweig der N or m a nnen und waren germanischen Geschlechte«. Auch sie unternahmen unter verschiedenen Häupt- lingen oder Seekönigen Raub- und Plünderungszüge an die deutschen, niederländischen und britannischen Küsten. Erft als um da« Jahr 1000 da« Christenthum festen Fuß gefaßt hatte, kehrten in dem Volke mildere Sitten ein; zugleich wurden um diese Zeit die kleineren Herrschaften zu einem einzigen Reiche vereinigt, dessen Macht sich durch Kanut den Großen sogar weit über die heutigen Grenzen ausbreitete. Auch Waldemar Ii. war ein gewaltiger Kriegsfürst, der sich mit dem Schwerte Fürsten und Völker weit umher dienstbar machte, bl« seine verbündeten Gegner in der Schlacht bei Bornhövde (1225) im Holstein'schen da« ihnen auferlegte Joch abschüttelten. Im Jahre 1397 vereinigte die Königin Margarethe von Dänemark durch die kal- marische Union alle skandinavische Reiche unter ihrer Herrschaft. Länger als 120 Jahre bestand diese Vereinigung; da riß sich Schweden unter Gustav Wasa von Däne- mark, wo inzwischen da« olden burgische Fürstenhaus zum Throne gelangt war, los (S. 257). Von dieser Zeit an erstreckte sich die Macht der dänischen Könige nnr noch über die südlichen Landschaften von Schweden, die aber mit der Zeit auch verloren gegangen sind, über Norwegen und die von Normannen bevölkerten nordischen Inseln Island u. a. Ueberhaupt verlor das dänische Reich seit dieser Zeit an Macht
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