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1. Die weite Welt - S. 261

1865 - Leipzig : Amelang
— 261 — und Ansehen. Zwar wurden von dänischen Seefahrern in fremden Erdtheilen einige Colonien begründet; doch sind dieselben nur unbedeütdnd geblieben. Den größten Schaden erlitt Dänemark in neuerer Zeit durch seine Anhänglichkeit an Napoleon. Nach den Befreiungskriegen wurde es genöthigt, Norwegen (ohne die Nebeninseln) an Schweden abzutreten, welches dagegen zu Gunsten Preußens auf den letzten Rest von Pommern Berzicht leistete. Das zum deutschen Bunoe gehörige kleine Herzogthum Lauenburg war nur ein geringsügiger Ersatz. 2. Das eigentliche Königreich Dänemark besteht aus der Halbinsel Jütland und den Inseln. Die erstere wird in der Gegend von Ribe durch das Flüß- chen Kongsaa (Königsau) von Schleswig geschieden und in ihrer Mitte von einem breiten, sandigen Landrücken durchzogen, der sich nur einige hundert Fuß über den Meeresspiegel erhebt. In langen Buchten oder Fjorden dringt das Meer weit in das Innere des Landes ein, eine Menge von Strandinseln und Landzungen bildend. Der lange Lhmfjord schneidet sogar den nördlichen Theil der Halbinsel gänzlich ab. Zwischen dem Lkager-Mack und Äattegat endet der Höhenzug mit dem stets von Stürmen umtosten, der Schifffahrt ge- fährlichen Cap Stagen. Die Niederungen am Meeresufer sind fruchtbar, zur Viehzucht wohl geeignet. Hier liegen in reizender Umgebung die zahlreichen kleinen Städte des Landes, unter denen Aarhuus und Aal borg die be- merkenswerthesten sind. Auch die Festung Fridericia am kleinen Belt ist zu erwähnen. Im Ganzen ist jedoch Jütland nur spärlich bevölkert. Blühender und reicher sind die Inscltt. Auch diese zeigen Erhebungen von 3 bis 400 Fuß Höhe; namentlich sind die Küsten der südlichen Inseln Laa- land,*) Falster und Möen von Kreidefelsen bedeckt, die, wie die Stubben- kammer auf Rügen, weit in der Ferne sichtbar sind. Die einsam in der Ostsee gelegene Insel Bornholm hat steile Granitküsten. In den Niederungen wech- seln üppige Wiesen und Saatfelder mit Buchenwäldern ab, die nirgends in grö- ßerer Pracht gefunden werden. See'» und Meeresbuchten verleihen den Fluren noch mehr Leben. Falster ist der Obstgarten Dänemarks. Die Hauptstadt von Fühnen ist das freundliche Odense. Auf Seeland findet sich an den Ufern des großen Belt die Hafenstadt Corsö er, beider zugleich die Eisenbahn beginnt, welche die Insel durchschneidet. Im Innern von Seeland ist Roe s kild e (Rothschild) zu merken, einst Residenz der Könige und Bischofssitz. Statt der damals vor- handenen 100,000 Einwohner zählt man jetzt nur noch 5000. Noch erinnert der prächtige Dom mit seinen Königsgräbern an den frühern Reichthum der Stadt. Helsingör mit der Festung Kronenburg liegt an der schmälsten Stelle des Sundes, der alljährlich von etwa 18,000 Schiffen durchfahren wird. Jahrhunderte lang mußte hier ein für den Handel der Ostseeländer äußerst drückender Zoll bezahlt werden, und erst vor wenigen Jahren hat Dänemark durch eine Geldentschädigung vermocht werden können, auf den Snndzoll zu verzichten. Auch Kopenhagen, von den Dänen Kjöbenhavn, d. h. Kaufhafen genannt, liegt am Sunde. Ursprünglich nur ein Fischerdorf, ist der Ort in der Mitte des 15. Jahrhunderts zur königlichen Residenz erhoben worden und trotz des schrecklichen Bom- bardements durch den englischen Admiral Nelson (im September 1807) und ge- waltige Feuersbrünste, die Hunderte, ja Tausende von Häusern verwüsteten, zu einer *) Sprich: Lolland (Niederland).
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