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1. Die weite Welt - S. 393

1865 - Leipzig : Amelang
393 um aus dem Sande des Flusses Sacrameuto Goldkörner anszuwaschen oder in den Qnarzfelsen der Küstenqebirge' nach größeren Massen gediegenen Goldes zu suchen. Die schlechtesten Sitten wurden hierher verpflanzt; Jahre laug war das reiche, in üppiger Schönheit prangende Land der Schauplatz grenzenloser Unordnung und abscheulicher Verbrechen. Erst seit Kurzem ist ein Zustand größerer Ruhe einge- treten. Die Ausbeute an Gold ist geringer geworden; dagegen werden die sonstigen Schätze das Landes, die Erzeugnisse der äußerst fruchtbaren Fluren, die trefflichen Wiesen und Weiden , die mächtigen Stämme der Gebirgswälder, die an majestätischer Höhe und Stärke alle Bäume der Erde übertreffen, mehr und^ mehr erkannt und benutzt. Die Ansiedelungen ziehen sich besonders am Flusse Sacrameuto hinauf, der hinter dem Äüstcngebirge hinfließt und sich in die Bai von St. Francisco ergießt. Letztere bildet einen Hasen, der an Geräumigkeit, Sicherheit und Schönheit der Umgebungen kaum seines Gleichen hat und in nicht ferner Zeit zu großer Be- deutung, gelangt sein wird. Die Negierung hat in Mont er eh ihren Sitz. — Oregon, das sich erst seit wenigen Jahren zu einem Staate ausgebildet hat, ist nur an seinen Küsten bekannt. Der Columbia oder Oregon, der ansehnlichste aller auf der westlichen Abdachung der Cordillereu entspringenden Flüsse, bildet auf einer langen Strecke die Nordgrenze, durchfließt das Äüstengebirge und mündet bei dem Fort Astoria, dessen-käme an den schon oben erwähnten Deutschen Jakob Astor erinnert. Weiter aufwärts liegt der mehr und mehr aufblühende Flußhafen Portland und an einem Seitenflnsse Salem, die Hauptstadt des Staates. 189. Die Thiere der Prairien. Unter den Thieren, welche die weite Grasebeile am Mississippi bewohnen, steht der amerikanische Büffel oder Gijon obenan. Er ist eins der gewal- tigsten Thiele des Rindergeschlechts und erreicht oft bei einer Höhe von 0 bis 7 und einer Gärige von 9 Fuß ein Gewicht von 20 Centnern. Hinter dem Nacken erhebt sich ein wildbehaarter Höcker, in dem sich zu Zeiten eine große Menge von Fett ansammelt, das als ein Leckerbissen angesehen wird. Weiter nach hinten zu ist der Körper des Thieres von steifen Borstenhaaren bedeckt; der kräftige Schweif ist in fortwährender peitschender Bewegung. Der schwere Tritt erschüttert den Boden; unter dem Trabe einer Heerde von mehreren tausend Stück erdröhnt die Erde meilenweit; das dumpfe Gebrüll gleicht dem fernen Donner des Meeres. Wo die Heerden des amerikanischen Büffels eine Zeitlang geweidet haben, da ist der Boden wie abgeschoren; denn was sie nicht fressen, zerstampfen sie mit den Klanen. Hundepttauscnde dieser Thiere werden alljährlich gctödtet, wie sich aus der großen Zahl der zum Verkaufe ausgebotenen Häute erkennen läßt; trotzdem ist der Unter- gang des in so außerordentlicher Zahl vorkommenden Geschlechtes noch nicht zu befürchten. — Dem Indianer ist der Bison das, was dem Lappen das Nennthier und dem Araber das Kameel ist. Das Fleisch des Thieres ist sein Brod; der dichte Pelz dient ihm als Mantel, die gegerbten Felle benutzt er zum Decken seiner Hütte und zur Lagerstätte, auch weiß er sich aus den- selben Sattel, Zügel und Niemenwerk zu bereiten. Aus den Hörnern macht er Löffel und anderes Geräthe, mit den Knochen verstärkt er seine Kriegs- keulen; kurz, alle Körpertheile weiß er zu benutzen. Die so beliebte Büsfel- jagd ist indessen mit- manchen Gefahren verbunden. Die Jäger suchen die Führer der Heerde von den übrigen zu trennen, wodurch dieselben in Un- ordnung gerathen und nach allen Seilen auseinander stieben. Der gellende Schrei, mit dem der Indianer auf schnellem Rosse in die Büffelherde sprengt, der dichte Wald von Hörnern, in dem er plötzlich verschwindet, das donnernde Gebrüll der schwarzen, lebendigen Masse, das strömende Blut der Verwun-
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