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1. Lese-, Lehr- und Sprachbuch für die mittlern und obern Klassen der Elementarschulen - S. 41

1848 - Schwelm : Scherz
41 Unsichtbare, Allgegenwärtige: Ich bin — bin Allmacht, Weis- heit und Güte; richte an mir dich ans, du Kind der Erde, so wirst du groß. Iv. Parabel n. 1. Die Sonne. In einer gottseligen Gesellschaft kam die Rede auf die Sonne, und einer der Anwesenden sagte: Gott lässet seine Sonne täglich ausgehen über die Bösen und über die Guten (Matth 5, 45.). Und, leider! die Bösen achten es so wenig, wie das Vieh, und die Frommen nehmen es auch nicht immer genügend zu Herzen. Wie wenig Menschen mögen unter der Sonne leben, die in Anschauung dieses überaus herrlichen Gestirns zum Lobe und zur Liebe des allgewaltigen Schöpfers ermuntert werden? Und doch ist die Sonne ein so herrliches Wunder der Allmacht, Weisheit und Güte Gottes, eine so große Wohlthat für alle Menschen, ja für die ganze sichtbare Schöpfung! So stellt auch der Heiland in den oben ange- führten Worten sie uns dar, und er sagt nicht ohne Ursache: „seine Sonne." — Ein Anderer bemerkte hieraus: Ihr habe sehr wohl geredet; erlaubt aber, daß ich noch Einiges hinzu- setze. Der allmächtige, weise und gütige Schöpfer hat sich in diesem herrlichen Wunder gar stattlich abgebildet. Die Sonne ist die Quelle des natürlichen Lichts, der Ursprung aller schaffenden Kräfte, gleichsam das Herz der Natur, die Seele der Welt. Sehet, so ist auch unser Gott! Ein ewiger Vrnnquell, von dem alles, was gut ist, ausströmt; ein allzeit brennendes, liebliches Feuer; ein ewig leuchtendes, herrliches Licht; eine stets wallende und fließende Liebe; ein immer leben- diges , wirkendes, treibendes Wesen, aus dem alles, was da ist, ursprünglich herrührt. — Lasset uns aber noch mehr be- denken! Gottes Kinder müssen Gottes Nachfolger, müssen sterbliche Götter und Sonnen aus Erden sein. Gottes Barm- herzigkeit ist alle Morgen neu (Klaget. 3, 23.), die Sonne gehet alle Morgen mit Freuden auf, und ein Kind Gottes erneuert täglich seinen Vorsatz, Jedermann zu dienen, zu ra- then und zu helfen, und ist, nach der Art seines Gottes, willi- ger zu geben, als zu nehmen. So unmöglich es ist, daß die Sonne ohne Licht, so unmöglich ist es auch, daß ein Christ ohne Liebe sei, ohne Leutseligkeit, ohne Dienstwilligkeit, ohne Begierde, Gutes zu thun.
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