1843 -
München
: Königl. Central-Schulbücherverl.
- Autor: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Völkerkunde?
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das christliche Reich von Jerusalem kämpften, das
tiefe Verderben nicht nur ihrer Zeit, sondern des
Menschenherzens überhaupt, genugsam gezeigt, und
man hat berechnet, daß während der 200 jährigen
Dauer der Kreuzzüge Europa gegen 7 Mill. Menschen
verloren habe, unter denen zum großen Theil seine
kräftigsten Männer waren. Dennoch hat zugleich jene
allgemeine, zunächst im Glauben begonnene Bewe-
gung der Völker in dem christlichen Europa Kräfte
des Geistes geweckt, und Erkenntnisse aufgehen lassen,
welche sich bald nachher auf das Großartigste ent-
wickelten. Die Geschichte der Kämpfe um das heilige
Land lehret uns, zu welchen unglaublichen Helden-
thaten die Kraft des Geistes die sterbliche Natur des
Menschen zu erheben vermöge, und wie ein solcher
Geist, wenn er einmal in den Völkern erwachte, nicht
mehr zu wirken ablässet, bis er alle Glieder durch-
drungen und neu belebt hat.
Fränkische und schwäbische Kaiser.
H. 226. Ehe wir zur Erwähnung des zweyten
eigentlichen Kreuzzuges im I. 1147 übergehen, be-
trachten wir zuerst das, was indeß im deutschen
Vaterlande sich zugetragen. Heinrich V., der Sohn
des vierten Heinrichs, regierte von 1105 —1125.
Er hatte gegen die Ungarn und Polen mit glücklichem
Erfolge gekämpft; minder glücklich war er in den
beständigen Streitigkeiten mit den Sachsen, welches
ihn auch zur Nachgiebigkeit gegen den päpstlichen
Stuhl bewegte. Unter der Regierung dieses Kaisers,
so wie bereits seines Vaters, wirkte der hl. Otto,
Bischof von Bamberg, in hochgesegneter Weise für