1843 -
München
: Königl. Central-Schulbücherverl.
- Autor: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Völkerkunde?
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brachten bey dieser Gelegenheit das deutsche Hülfsheer
in beständigen Nachtheil, um so mehr, da ihm gegen-
über einer der größesten Feldherrn, welche Frankreich
jemals hatte, Türen ne, für die Ehre und den
Vortheil seines Königes kämpfte. Die arme Rhein-
pfalz hat damals am meisten von der Härte und den
Gräueln des Krieges gelitten, in welchem die so ge-
bildeten Franzosen ihren Ruf durch große Unmensch-
lichkeiten befleckten. Endlich schloß Frankreich im I.
1678 p Nymwegen mit Holland einen Frieden,
wobey dieses Land alle die ungerechter Weise ihm
genommenen Orte zurück bekam, während Spanien
in dem bald nachher auch mit ihm abgeschlossenen
Vertrag einen bedeutenden Theil seiner Niederlande,
Oestreich sein schönes Freiburg verlor. Aber diese
Friedensschlüffe waren dennoch nur scheinbar; Lud-
wig Xiv. brach sie bald hernach von neuem, als er
sich 1681 des Elsaßes und seiner Hauptstadt Straß-
burg bemächtigte, welche er jetzt für immer dem
deutschen Reiche entriß.
i
Türkische und französische Kriege.
H. 246. Die Mächte dieses deutschen Reiches, an
ihrer Spitze Oestreich, hatten jetzt weder Zeit noch Kraft,
dem räuberischen Feinde in Westen zu widerstehen,
denn ein andrer, scheinbar noch mehr fürchterlicher
und barbarischer Feind nahte sich aus Südosten: das
Heer der Türken unter Kara Mustapha, dem
Großvezier, welches im I. 1683 bis vor Wien drang
und diese Hauptstadt belagerte. Das kleine Heer der
Oesterreicher, unter dem Herzog Karl von Lo-
thringen, hätte die Stadt nicht vor dem nahen Un-