1844 -
München
: Königl. Central-Schulbücherverl.
- Autor: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Regionen (OPAC): Bayern
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ist, als der Bau des größten Münsters, das durch
Menschenkunst erbaut worden. Der Schöpfer, der
große Baumeister der Welt, hat ihnen die Kunst zu
bauen eingepflanzt, und Riß und Maaß in sic ge-
legt."
4. Hinter einem andern Glase sah man Zellen,
von denen einige halb, andere ganz mit Honig gefüllt
waren. Einige waren bereits mit einem Deckel ge-
schlossen; bey andern waren die Bienen eben beschäf-
tigt, sie zu verschließen, damit die Luft nicht eindringe,
und der Honig nicht durch Gährung verderbe oder
ausfließe. „Wer hat doch, sprach der Vater gerührt,
diese Thierchen gelehrt, so für die Zukunft zu sorgen?
Wer sagt ihnen, daß sie in der rauhen Jahreszeit, wenn
kein Blümchen mehr auf den Wiesen zu finden ist,
Nahrung nöthig haben? Woher haben sie die Kunst,
ihren reichen Vorrath in so reinlichen Gefässen, den
Honigzellen, sicher aufzubewahren? —- Zwar im
Winter, wenn es anfängt zu gefrieren, brauchen sie
keine Nahrung; sie verfallen in ihren Winterschlaf.
Allein spät im Herbste, wenn alle Fluren leer und alle
Bäume kahl sind, und gegen den Frühling hin, wenn
es noch keine Blumen und Blüthen gibt — da öff-
nen sie ihre Zetten und leben von den gesammelten
Schätzen. Möchten die Menschen von ihnen lernen,
so vorsichtig und haushälterisch zu seyn."
5. ), Aber nicht alle Zellen , sprach der Vater,
sind zu Aufbewahrung des Honigs bestimmt. Die
Bienen bauen noch besondere Zellen, worin sie ihre
Brut erziehen. — In einem Bienenstöcke, dessen
Gehalt etwa 6 Pfund beträgt, befinden sich im Früh-
ling und angehenden Sommer dreyerley Bienen: die