1844 -
München
: Königl. Central-Schulbücherverl.
- Autor: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Regionen (OPAC): Bayern
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ftück ist. Dieser Rüssel, oder vielmehr die Nase des
Elephanten, durch die er auch Athem holt, ist eine
Elle lang und ungemein gelenkig. Das Thier kann
diesen Rüssel bis auf drey Ellen verlängern, nach
allen Seiten drehen und wenden, und es bedient
sich desselben anstatt eines Armes. Das vordere Ende
seines Rüssels bildet einen höchst gelenkigen Finger,
mit dem es Vieles zu leisten vermag, was ein Mensch
mit Einem Finger nicht zu Stande bringen könnte.
Der Elephant rupft damit Gras ab, oder langt von
den Bäumen Laub herab und steckt es dann büschel-
weis in das Maul, das sich unter dem Rüssel be-
findet. Der Rüssel ist zugleich so fein und so stark,
daß der Elephant damit eine Blume abbrechen, oder
einen Baum ausreißen kann. Er pflückt sich auch
gern einen Strauß von Blumen, um daran zu rie-
chen, und bricht Baumzweige ab, um sich damit die
Fliegen abzuwehren. Um zu trinken füllt er zuerst
seinen Rüssel mit Wasser und spritzt dieses dann in
das Maul. Aus seinem Maule ragen zwey gewaltige
Zähne hervor, deren Einer bey ganz erwachsenen
Elephanten über 150 Pfund schwer wird, und die
ihm, wie dem Stiere die Hörner, zu seinen Waffen
dienen. Sie bestehen aus dem feinsten Beine, das
man Elfenbein nennt, und aus dem man die herr-
lichsten Bildhauerarbeiten verfertigt. Seine Ohren
sind mit herabhängenden ungeheuer großen Ohrlappen
bedeckt, die er bewegen, womit er klatschen und sich
die Augen auswischen kann. Seine Augen sind nur
klein, aber sehr lebhaft. Sein Geschrey, das zugleich
aus Maul und Rüssel dringt, hat einige Aehnlichkeit
mit mächtigen Trompetenstößen. Er wird über hun-
dert Zentner schwer. Bey dieser ungeheuren Schwere