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1. Lehr- und Lesebuch für die Schüler in Tirol - S. 58

1808 - Innsbruck : Wagner
58 Erzählungen Anken sehr gut kannte , da,; er sich jetzt mit seiner Frau und drey fseinen Kindern in einer recht trau- rigen Lage beende. Die armen Leute, sagte er, jam- mern mich sehr, denn sie sind, ganz ohne ihre Schuld, blos dadurch so herunter gekommen, daß sie von schlech- ten Menschen, denen sie Redlichkeit zutrauten, um be- trächtliche Summen betrogen wurden. Jeht^ekommt der arme Mann gar keine Arbeit mehr, denn er hat nicht einmal so viel Geld, um sich Leder zu kaufen, und seine besten Sachen stnd bereits verkauft. Wenn ich es nur einigermaßen übrig hatte, gern wollte ich ihm Geld borgen , damit er sich n ieder helfen könnte. Anton hatte dieß alles sehr aufmerksam angehört. Nach Tische kam er „um Vater, und sagte: lieber Va- ter ! wenn ich doch dem armen Martin (so hieß der Schuhmacher) das Goldstück, welches mir mein Pathe geschenkt hat, hintragen dürfte; erlaubst du es wohl? Der Vater hatte anfangs einiges Bedenken , denn ei war vorauszusehen, daß Martin auch diese paar Tha- ler nie würde wieder bezahlen können. Doch Anton hörte nicht eher auf, zu bitten, bis der Vater feine Er- laubniß gab. Froher war der gute Anton noch nie ge- wesen, als in dem Augenblick, da er sein Goldstück dem armen Martin hintragen durfte. Martin konnte nun einen kleinen Vorrath von Leder einkaufen, Antons Vater verschaffte ihm durch Fürsprache Arbeit genug, und bald war dem armen Manne so weit geholfen, daß er seine Betten , welche er in der Noth hatte versetzen müssen, wieder einlösen konnte, und von Nahrungs- sorgen, frey war. Freilich hat nicht jedes Kind ein Goldstück wegzuschenken, wieanton; aber jedes Kind kann doch etwas thun, um Unglücklichen zu helfeu, und sie zu erfreuen. 24. Was heißt schmollen. August hatte eine große Untugend, das Schmollen oder Maulen an sich; denn wenn er von jemand be- leidigt zu ferm glaubte, so war er viele Tage lang un- freundlich und mürrisch, svrach kein Wort mit ihm, antworretls quch nicht, wenn man ihn fragte, und sahe
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