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1. Lehr- und Lesebuch für die Schüler in Tirol - S. 65

1808 - Innsbruck : Wagner
zur Beförderung güter Gesinnungen it, 6$ Nnd auch denen, welche bessere Geiftesgaben von Gott em- pfangen hatten, als er. Jedermann liebte ihn - und wünschte dem Vater Glück zu einem solchen Sohne. Moritz aber war leichtsinnig, und achtete nicht auf die guten Lehren- die er in der Schule hörte. Spielen- Reiten, Fischen, und dergleichen Vergnügungen, waren ihm lieber, als Lernen-. Wenn er ermähnt wurde, flei- ßig zu seyn- so sagte er: ich werde ein Landwirth, und der braucht nicht viel zu wissen; wenn ich lesen, schreiben und rechnen kann - so bin ich geschickt genug- und dazu habe ich noch immer Zelt» Co gieng ein Jahr nach dem andern hin, und weil er glaubte, immer noch Zeit genug zu haben, so lernte er auch das Lesen - Schreiben und Rechnen nur sehr Mittelmäßig» Der Vater hatte es freilich lieber gese- hen- wenn sein Cohn fleißiger gewesen wäre; aber zwin- gen wollte er ihn eben auch nicht- und überdieß dachte er ebenfalls - daß sein Sohn in seinem künftigen Stan- de nicht viel zu wissen brauche- und daß es ihm nicht fehlen könne- wenn er ihm nur das Gut wohl eingerich- tet hinterließe» Aber beide irrten sehr; denn sie dachten nicht daran, daß die Gewöhnung an unnütze Desw,aftir gungcn noch weit schlimmere Folgen habe, als die bloße Versäumn iß des Guten- welches man in der Jugend hatte lernen können» Als Moritz in die Jahre trat- wo er die schule ver- lassen mußte, wollte ihn der Vater zur Wirthschaft an- führen, und trug ihm also bald diese- bald jene Ge- schäfte auf: aber Moritz gieng lieber seinen gewohnten Lustbarkeiten nach» Anstatt auf dem Felde zu seyn - und die Knechte zur Arbeit anzutreiben- ritt er in die Srad! seinen Bekannten - spielte- und ließ die Knechte ar- beiten- so viel sie wollten» Der Vater schalt ihn zwar deswegeü hart, aber es half nichts, und er starb- wie man sagt- vor Verdruß über die Liederlichkeit seines Sohnes» Nun war Mo- bitz Herr des Gutes - und konnte ganz nach seinem Wil- len handeln. Nach dem Sprüchwort: jung gewohnt, alt gethan, blieb er auch eben so leichtsinnig- wie er vorher war» Er lebte immer in den Tag hinein, ohne sich um die Wirthschaft zu bekümmern, und in ein paar E
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