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1. Lehr- und Lesebuch für die Schüler in Tirol - S. 88

1808 - Innsbruck : Wagner
88 Erzählungen Boden wimmelte es von großen und kleinen Thieren. Da zappelte ein großer Karpfe, hier ein Paar Schleien, die sich in dem Schlamme einzuwühlen suchten; Schmer- len, Krebse, Frösche, Käfer, Larven u. s. w. bedeckten den Boden des Teichs. Kurz, der ganze Schlamm lebte. Da hatte man die Freude der Kinder sehen sollen! Eins rief: Vater! sieh den schrecklich großen Frosch! Ein andres: Lotte! Lotte! komm geschwind her, und sieh den Krebs! Hannchen rief: o, wer holt mir den Käfer! Sieh, Bernhard! dort nicht weit von dem Kar- pfen ; er hat einen gelben Saum um die Flügel! Endlich fieng Bernhard an, und sagte: ach, lieber Vater wenn du uns eine rechte Lust machen willst, so laß uns in den Teich gehn! lind alle stimmten bei: lieber Vater! thu' es doch, da wollen wir Fische, Krebse und Frösche fangen. Das soll eine rechte Lustfeyrr! Nun so geht denn hinein! sprach der Vater; zie- het aber. erst Schuhe und Stümpfe aus, leget die obern Kleider ab, in denen die Arme stecken, und streift die Aermel auf, damit ihr die Kleider nicht zu schmutzig machet. Dort stehen die Körbe, in welche die Fische kommen sollen, hier ein Korb für die Kreb- se, und da einige Töpfe, in welche ihr Frösche, Lar- ven, und was sonst noch im Schlamme lebt, werfen könnt. Was für eine Freude war dieß! Hundert und mehr mal zogen sonst die Kinder Schuh und Strüm- pfe aus, wenn sie ins Bette giengen; so schnell wur- den sie aber nie fertig, als dießmal. Kaum hatte es der Vater gesagt, so war auch schon alles fertig, und sprang in den Teich. Das war eine Lust! So oft ein Kind einen Fisch, Frosch, Krebs oder eine Larve fieng, jauchzte es, und machte seinen Fang den übrigen kund. Zwei Stunden lang erlaubte ihnen der Vater diese Lust, dann klatschte er in die Hände, und be- fahl, daß sie nun aus dem Teiche kommen sollten. So schnell gieng es aber nicht heraus, als hinein; jedes hatte noch etwas zu fangen. Eins rief: nur den Krebs noch! das andere: nur den Schmerl noch, lieber, guter Vater! Aber der Vater sagte: eins!.
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