1808 -
Innsbruck
: Wagner
- Autor: ,
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Deutschland. 22;
Das größte Deutsche Land ist das Oesterreich! s ch t
Kaiserrhum, welches Franz 1. beherrscht. Es hat lehr
reiche Bergwerke, welche vortreffliches Eisen und Quecksil-
der liefern — Die Hauptstadt des Landes heißt Wien.
Sie liegt an der Donau, ist die Residenz des Kaisers, und
die größte und volkreichste Stadt Deu schlandz. Zu mer-
ken sind ferner: Linz, G r a h, Triest.
Das Königreich Barern liegt auch zum Theil an
der Donau, und ist ein fruchtbares Land. Es, gehört dem
König von Pfalz - Barern, M a r i m i l i a n I e se p h >.
Die Hauptstadt deslandes und Residenz des Königs heißt
München, und ist eine der schönsten Städte in Europa.
—' Mehrere tausend Einwohner Baierns nähren sich von
dem Gewinne des Salzes, woran dieß Land einen uner-
schöpflichen Reichthum hat. Eben so reich ist auch S a lz-
burg, welches jetzt zu Oesterreich gehört, das außerdem
noch sehr ergiebige Metallbergwerke und gute Viehzucht har.
Zum Königreich Barern gehört jetzt auch das T y ro l, ein
Land welches voll hoher Berge ist, die bis in die Wolken
reichen, und unier besten viele mir Schnee bedeckt sind»
Auf diesen Bergen wohnen Gemsen, (wilde, unsern Ziegen
ähnliche Thiere), Steinböcke, Murmelthiere und Adler.
Ja, man findet sogar in diesem rauhen Lande Berge,
welche aus lauter Eis bestehen. Sie werden Gletscher'
genannt. Die Tyroker wandern in ganz Deutschland alö
Handelsleute herum. Die merkwürdigsten Städte Tyrols
sind Innsbruck und B 0 h en.
Franke n, jetzt größtentheils Bauern einverleibt, liegt
in der Mitte Deutschlands, und ist ein warmes, fruchtba-
res, mit Getreide, Wein und Obst reichlich versehenes Land»
Außer den gewöhnlichen Getreidearten wächst hier noch
eine, welche in Niederdeutschland nicht sehr häufig ist,
der Dinkel. Das Fichtelgebürge liegt in diesem Lande.
Die merkwürdigsten Städte Frankens heißen: Nürws
borg. Erlangen, A n sp a ch, Bayreuth, ( W ü r z-
burg, dem Erz-Großherzoge gehörig, und Bamberg.
— In einer Gegend Frankens wächst das Süßholz',
welches die Apotheker zur Arznei gebrauchen, so häufig,'
daß jährlich mehrere loocentner davon verkauft werden!
Schwaben, gleichfalls jetzt größtentheils Nem Kö-
nige von Barern unterworfen, ist ein außerordentlich frucht-