1840 -
München
: Königl. Central-Schulbücherverl.
- Autor: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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4. Zu allen Gewerben und Handwerken ist Was-
ser nothwendig; man braucht es täglich in jeder Haus-
haltung. Denkt nur selbst ein wenig darüber nach und'
sagt mir eure Gedanken."
6. Die Knaben wetteiferten mit einander, jene
Handwerke herzuzählen, die zur Bereitung unsrer Le-
bensmittel, Kleidung und Wohnung, auch um allerley
Hausgeräth zu verfertigen, des Wassers bedürfen. Sie
nannten den Müller, Bäcker und Brauer, den Woll-
tuchmacher, Leinweber und Färber, den Hutmacher,
Gärber, Maurer, Ziegler und Töpfer, Korbflechter
und Scherenschleifer, und sagten, wozu jeder Wasser
nöthig habe. Sie fanden, daß mancher Handwerker,
von dem sie es am wenigsten gedacht hätten, dennoch
bey seiner Arbeit das Wasser nicht entbehren könne.
Der kleinste Knabe nannte den Schreiner, und die
größer» lachten darüber. Allein der Kleine sagte: Als
ich neulich dem Schreiner zusah, wie er eben zwey
große Bretter zusammenleimte, da bemerkte ich, daß
er Wasser an den Leim goß. Ohne Leim könnte er
aber noch manche andere Arbeit nicht zu Stande
bringen.
6. Die Mädchen erzählten sehr beredt und ausführ-
lich, wie nothwendig man das Wasser zum Kochen,
zu Bereitung des Flachses, zum Spinnen und zum
Bleichen der Leinwand habe. „Eben das, sagten sie,
gilt auch vom Hanfe." Noch ganz besonders lobten
und prießen sie das Wasser als das wohlfeilste und vor-
trefflichste Mittel zur Erhaltung der Reinlichkeit. „In
einer wohleingerichteten Haushaltung, sagten sie, müs-
sen Fenster, Zimmerböden und Treppen, Küchenge-
schirre, Schüsseln und Teller, Krüge, Flaschen und