1840 -
München
: Königl. Central-Schulbücherverl.
- Autor: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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treibt der Druck der Luft das Wasser zu einer Höhe
von 32 Schuh empor. In einer luftleeren Glasröhre
steigt das Quecksilber, das schwerer ist als Wasser,
27 bis 28 Zoll hoch. Man erkennet daraus, wie
schwer der Druck der Luft überhaupt und insbesondere
bey Veränderung des Wetters sey, und nennt eine
solche mit Quecksilber gefüllte Glasröhre Barometer
oder zu deutsch Schweremesser. Auf eine Fläche, die
12 Zoll lang und breit ist, drückt die Luft mit einem
Gewichte von 20 Zentnern; auf unsern Körper—mit
einer Last von 300 Zentnern, ohne daß wir etwas da-
von merken. Wie weise und gütig har Gott unsern
Leib eingerichtet, daß ein gesunder Mensch von diesem
gewaltigen Drucke nichts fühlt! In allen Theilen un-
sers Körpers befindet sich nämlich so viel Lust, daß sie
dem Drucke der äußern Luft gleichsam das Gegenge-
wicht hält.
6. Der Druck der Luft veranlaßte überdieß man-
cherley nützliche Erfindungen, zum Beyspiele, die
Pumpbrunnen, um das Wasser tief aus der Erde
herauf zu pumpen, und die großen Spritzen, deren
man sich bey Feuersbrünsten zum Löschen bedient, und
die das Wasser auf die höchsten Gebäude schleudern.
Die Schwere der Luft macht den Vögeln es mög-
lich, zu fliegen. Wie der Fisch im Wasser, so bewe-
gen die Vögel sich in der Luft mit geringer Mühe
schnell und hurtig hur und her. Sie schwimmen gleich-
sam in der Lust; sie können sich beynahe so leicht machen
als Luft, und was noch daran fehlt, ersetzen sie durch
den Schlag ihrer Flügel, und manche Vögel schwin-
gen sich empor bis zu den Wolken. Die Wolken schwim-
men hoch in der Lust, weil sie leichter sind als Luft;
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